Sonntag, 22. Dezember 2013

Wieder daheime!

Da sind wir nun wieder. Zuhause. Die Schweiz ist unser Zuhause und es ist gut zu wissen, dass wir das nun wissen. Die Luft riecht herrlich, die Berge sind traumhaft und wir geniessen die Kartoffelsuppe und ein herrliches Glas Wein bei meinen Eltern. Bei ihnen werden wir auch die nächste Zeit verbringen dürfen, bevor es dann ca. am 11. Januar wieder Richtung Hamburg geht. Bis dahin geniessen wir die Weihnachtstage mit unseren Familien und unseren Freunden. Meinen Eltern danken wir auch auf diesem Weg, dass sie uns noch einmal bei sich wohnen lassen. Ein riesen Danke auch an meine Mam, die sich so gut um unsere administrativen Sachen gekümmert hat und an meinen Vater, der unsere Route so detailliert festgehalten hat. Bei dieser Gelegenheit wünschen wir allen ein herrliches Weihnachtsfest und ein glückliches, neues Jahr. Haltet immer schön die Augen offen und die Ohren steif, so wie uns das auf unserer Reise immer Toms Mam empfohlen hat.

Selbstverständlich schalten wir unsere News auf dem Blog auf, so dass ihr auf dem neusten Stand seid. Natürlich nur, bis wir wieder sesshaft sind. In unabsehbarer Zeit, werden wir dann auch Infos, Route (von meinem Vater erstellt), Tipps und nützliche Links auf unserer Homepage aufschalten. Aber alles zu seiner Zeit. Zuerst gehen wir nun auf Wohnungssuche und gezwungenermassen auch auf Jobsuche ;-).

Als allererste Massnahme müssen wir jedoch den Zeitzonenkater ausschlafen. Also, gute Nacht allerseits! Gähn!

Samstag, 21. Dezember 2013

Magenverstimmung und schweissige, zittrige Hände


Emotionale Ankunft Armee-Angehörige
aus dem nahen Osten.


Unsere Flugangst ist grösser als je zuvor. Gut, dass wir wenigstens mit British Airways fliegen können. Wenn es eine Landbrücke gäbe, wir wären bereits mit
Nikan unterwegs. Natürlich ist die Beringstrasse keine Option, da wir 24 Stunden den Motor laufen lassen müssten, damit uns nichts einfrieren würde.
So müssen wir uns wohl oder übel in die fliegende Sardinenbüchse quetschen. Infolge des „supertollen“ Jetstream landen wir 1 Stunde und 20 Minuten früher in London. Einerseits froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, andererseits auch etwas deprimiert darüber, weil sich die eh schon lange Wartezeit noch einmal verlängert.

Mit einer Viertelstunde Verspätung geht es dann nach 6 Stunden nach Basel. Unsere Freude ist gross, wieder auf Schweizerboden zu stehen. Noch grösser ist unsere Freude allerdings, unsere Eltern und meine Schwester bereits am Flughafen zu umarmen. Wow, die Überraschung ist riesig.

Empfangskomitee




Donnerstag, 19. Dezember 2013

Nikan allein unterwegs


Unterwegs zum Hafen
Es ist noch unwahrscheinlich dunkel, als wir am Morgen in aller Frühe aufstehen. Nach 7 Monaten stehen wir wieder einmal so früh auf, wie es nur Arbeitende tun. Dem Typen, der erfunden hat, dass man in der Dunkelheit arbeiten geht, sollte man wirklich den Kopf abreissen, wenn er noch leben würde. Solcher Schwachsinn. Trotzdem ist Tom schnell. Ich jedoch habe Mühe, die Aufgaben, die es noch zu erledigen gibt, koordiniert zu erfüllen. Wir schaffen es, die Fahrt zum Hafen ohne grosse Umwege zu meistern. Leider habe ich einmal, ich glaube, ich bin wieder eingenickt, Tom bei einer Ausfahrt rausgeschickt. Aber egal, wir sind dort. Im Vorfeld haben wir einen Termin mit Herrn Müller vereinbart. Dieser arbeitet seit Jahren mit Seabridge zusammen und hilft bei der speditiven Erledigung im Hafen. Im Vorfeld haben uns einige mitgeteilt, dass dieser Service
Baltimore's Industrie
nicht unbedingt notwenig ist. Trotzdem sind wir so viel gelassener und können, während der ehemalige Reiseleiter routiniert mit unserem Nikan in den Hafen fährt, mit netten Deutschen beim Spediteur warten. Es ergeben sich wunderbare Gespräche und so vergeht die Zeit im Nu. Die beiden Paare sind mit Herrn Müller angereist. Dieser wird ihre Reisefahrzeuge gleichzeitig aus dem Hafen bringen. Die ganze Geschichte ist um 11 Uhr erledigt. Herr Müller bringt uns direkt ins Hotel. Hotel? Luxus? Na klar. Nach vielen Monaten gönne ich mir zuerst mal ein warmes, bzw. fast heisses Bad. Tom ist etwas enttäuscht über meine allererste Handlung und meint, dass wir so nun auf unserer Wohnungssuche (dringend Wohnung mit Bad, nicht nur mit Dusche) massiv eingeschränkt seien. Die nächste Handlung?
Ami Style!
Wir machen’s wie die Amis, holen uns beim Italiener um die Ecke zwei Riesenpizzen und fläzen aufs Bett vor den TV.





Mein Wunsch, nach unserer Rückreise kein TV mehr anzuschaffen, ist somit MEIN Kompromiss. Tom und auf Sportsendungen verzichten, no chance!



Driving home for christmas...



Es gibt viel zu tun.
Packen wir ein! :-)
... trällert Chris Rea in jedem amerikanischen Kaufhaus. 
Wir sind endlich in Washington D.C. angekommen. Hier haben wir jede Menge zu tun, bevor wir am Montagmorgen wieder einmal den Wecker hören werden.

Letzter Stellplatz
in Washington D.C.
Welche grauenhafte Vorstellung. Natürlich verdrängen wir das schreckliche, bevorstehende Weckereignis so gut es geht.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Danke für die Glückwünsche


Sälü zäme
Herzlichen Dank für all die lieben Glückwünsche, die mich gestern erreicht haben.
Ich habe den Tag sehr genossen.

Bis bald: Nussi

Wintersturm „Dion“ fegt über die USA

Nachdem wir auch „Dion“ überstanden haben, hat sich nun das Wetter beruhigt. Das Tief hat in den vergangenen Tagen den Bundesstaat Texas „eiskalt“ erwischt. Zu diesem Zeitpunkt waren wir aber bereits weit, weit weg, nämlich in Virgina. Dort bemerken wir nicht gross, dass der Sturm Richtung Washington zieht. Allerdings behalten wir das Wetter im Auge, da wir ja genau dorthin müssen. Einen Teil des Blue Ridge Parkways (Fotos) konnten wir noch fahren, ehe die Strasse wegen Schnee und Eis geschlossen wurde. Nun müssen wir uns mit der Interstate entlang der Appalachian begnügen. Wir lassen es gemütlich angehen und geniessen die letzten Tage in den USA.





Samstag, 7. Dezember 2013

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten – alles ist möglich oder etwa doch nicht?!

Viele Hunde tragen hierzulande Kleidung (hier Jeans-Jacke, speziell modisch: die aufgekrempelten Ärmel). An Weihnachten trägt der beste Freund des Menschen spezielle Feiertagsbekleidung (rotes Mänteli und dazupassende Mütze). Kein Seich, gesehen im Walmart!


Dieses gäbige Schöpfli (wäre ideal für Toms neue Werkstatt) wird ganz locker mit dem Pickup transportiert. Zu schwer? Ach was! Mister Tim Taylor muss das Ding doch bloss schlappe 300 km von A nach B transportieren.




Sogar die Autos sind in Feiertagsstimmung. Ach nö, und wir überlegen uns, mit was wir locker Geld verdienen könnten! Voilà, demnächst im Schweizer Handel erhältlich: Rudolph, das Rentier, allerdings mit einer klitzekleinen Verbesserung gegenüber dem Amerikanischen Handel: Rudis Nase würde noch schön rot leuchten, sobald der Fahrer den Blinker setzt :-)!


Und weil es gerade so schön ist, versuchen wir noch weitere, weihnächtliche Stimmung zu verbreiten. Denn: Tom und ich sind nämlich in absoluter Feiertagsstimmung. Wir freuen uns riesig, unsere Liebsten demnächst in die Arme zu schliessen!



In den Smokies – aber wo bitte schön sind denn die Mountains?


Auf der Suche nach den Mountains!
Versuch 1: Newfound Cap
Das Wetter ist zuerst besser als erwartet, einzig auf dem Newfound Cap sieht man kaum die Hand vor dem Gesicht. Nach drei herrlichen und warmen (warm gemäss Tom!!!) Tagen im westlichen Bereich des Nationalparks giesst es heute Abend wie aus Kübeln. Ja, ein regelrechter Sturm fegt über unser Haus, was teilweise schon etwas bedenklich ist. Einerseits sind wir ganz alleine auf dem Platz, was wir ja
Versuch 2: Newfound Cap
eigentlich geniessen würden, wäre da nicht dieser Fluss, dessen Pegel wir regelrecht im Auge behalten müssen.
Aber wir wollen nicht jammern. Während unserer ganzen Zeit in Canada und USA haben wir mit dem Wetter schliesslich echtes Glück gehabt, natürlich abgesehen von Alaska und unserer Zeit an der Westküste. Okay, was kann frau schon besseres geschehen als mit einem Wetterfrosch verheiratet zu sein, dessen Prognosen jeweils ziemlich genau stimmen. Tom, mein Wetterfrosch, findet das Wetter in den Smokies nicht schlimm und kündigt plötzliche Regengüsse zuverlässig an, so dass ich vor einem Trail noch kurz meine Flipflops gegen Trekkingschuhe tauschen kann. Ja, ich weiss, meine Mam würde mal wieder sagen, Kährsche Übertreibung. Tatsächlich laufen die Touristen hier in T-Shirts und kurzen Hosen herum. Natürlich habe ich auch Flipflopträgerinnen gesehen, ich gehöre klar nicht dazu. Mir persönlich ist es bereits zu kalt. Und noch eine Erkenntnis: Tom hat während der ganzen Reise gegrübelt und Statistiken erstellt und schliesslich ein Fazit gezogen. Meine ideale Temperatur liegt genau bei 27.8 Grad, nicht weniger und nicht mehr.

Holiday Lights - furchtbar kitschig, aber so was von schöööööööön!



Erneutes Wiedersehen mit den kanadischen
Wildgänsen (man beachte, wie die flauschigen Küken
vom Mai zu grossen Gänsen herangewachsen sind)

Wir fahren immer noch quer durch Amerika, bevor es dann Richtung Norden geht. In Arkansas suchen wir zuerst das Visitorcenter auf, um genauere Infos zum Bundesstaat zu erhalten. Bereits im Vorfeld haben wir über die Ouachita Mountains gelesen. So fahren wir nach Hot Springs, wo es, wie soll es bei diesem Namen auch anders sein, heisse Quellen geben soll. Leider sind die Badehäuser dann an Thanksgiving auch alle schön brav feiertagsmässig geschlossen. So begnügen wir uns mit einer vierstündigen Wanderung im Nationalpark und zu den Badehäusern, siehe Fotos. Tags darauf besuchen wir die Garvan Woodland Gardens. Die herrliche Holiday Lights Show ist ziemlich bekannt. Bereits um 17.30 Uhr stehen wir mit unserem Nikan (einziger Camper auf dem ganzen Platz, deshalb Sonderplatz direkt beim Eingang) fürs Parkieren in der Schlange. Der Ausflug hat sich gelohnt, siehe Fotos. Amerikanische Weihnachtsbeleuchtung bewundern stand natürlich auf unserem Programm. Obwohl wir beide ja eigentlich nicht auf Kitsch stehen, aber eines müssen wir sagen, es war ja soooooooooo was von wunderbar weihnächtlich und kitschig schööön. 

Der familiäre...










... und gemütliche RV-Campground in Yuma...











Was wir dann allerdings auf dem 
Parkers Crossroad RV Park in Yuma, Tennessee zu bieten kriegen, ist nicht minderwertig.
Die Staff vom Park hat keinen Aufwand gescheut, eine herrliche Stimmung zu zaubern.
... mit dem besonderen weihnächtlichen Touch!











Aber es geht ähnlich weiter, wie wir in Pigeon Forge und Gatlinburg feststellen. 

Kitsch über Kitsch in beiden Städtchen. Warnung von Nussis: Achtung, diese Fotos können Ihrer Gesundheit schaden. Nur betrachten, wer wirklich Kitsch-resistent ist!
Wir lassen uns nicht darauf ein und verweilen nicht länger hier. Denn: was wir brauchen, ist wieder einmal etwas Ruhe und Natur. Wir haben uns sorgfältig über den Smoky Mountains NP informiert und wollen nun einige Tage in den Park fahren, je nach Wetter halt. Die Voraussichten sind nicht gerade rosig, wir werden sehen. Dolly Parton muss halt nun warton! :-)

Montag, 25. November 2013

Is this the way to Amarillo?

Den Weg nach Amarillo haben wir ja bereits nach einer anstrengenden Fahrt gefunden und weil es draussen so „grusig“ ist, bleiben wir auch gleich länger da. Wir wollen den Wintersturm „Boreas = griechisch, der Nördliche“ vorbei flitzen lassen. Nur, der blödsinnige Sturm will genau in dieselbe Richtung wie wir. Ein Texaner hat uns geraten, dem kalten und eisigen Wetter lieber hinterher zu fahren, was wir also nun auch machen. Wir haben ja genügend Zeit.

Samstag, 23. November 2013

Barfuss in den Schnee getappt – oder wenn Nussis einen gefrorenen Abwassertank haben


Na, das wär bei uns
 wohl nicht erlaubt!
Wir waren uns ja bewusst, dass wir irgendwann in den Schnee geraten, aber doch nicht so schnell, um Himmels willen. In Santa Fe sind die Temperaturen eisig. Trotzdem hält uns nichts davon ab, Santa Fe mit den ÖV zu erkunden. Schlechte Idee, so viele abgestürzte Menschen wie auf der Hin- und Rückreise mit dem Bus haben wir noch selten an einem Haufen erlebt. Da wird uns richtiggehend übel, als wir auf DER La Plaza all die Geschäfte mit Pelzmäntel und teurem Schmuck zu sehen bekommen. Ein richtiger Kulturschock, sozusagen. Fazit: Städte sind nach wie vor nicht das, was wir gerne besuchen.
Es "Schümeli" Schnee
in Santa Fe.
Nun zum Wetter. Über Nacht hat es geschneit, am Morgen brechen wir früh auf. Die Wetterprognosen für Santa Fe sind nämlich nicht rosig, auch Sturmwarnungen werden laut. Das Gebiet um Santa Fe herum (wir wollten eigentlich noch in den Bandelier und weitere Monumente besuchen) ist verschneit, die Strassen sind eisig. Wir verzichten auf weitere Besichtigungstouren und fahren ostwärts, heutiges Ziel ist Santa Rosa. Die Wetterverhältnisse sind anfangs nicht wirklich schlecht und so kommen wir rasch vorwärts und beschliessen, nach Amarillo, Texas, zu fahren. 
Brrrrr, das muss
nicht sein, oder?





Als wir die Staatsgrenze queren, sind die Felder kaum mehr verschneit, die Fahrbahn halbwegs trocken. Und so wundern wir uns natürlich sehr über ein Schneeräumungsfahrzeug, welches uns mit Warnleuchten zügig überholt. Ehrlich? Wir grinsen sogar noch ein bisschen. 
Da ist dieses Angebot
schon wesentlich besser!

Das sieht schon
etwas komisch aus!
Aber bald darauf wird klar, dass die Strassenverhältnisse ganz und gar nicht rosig sind. Obwohl die meisten kaum vom Gas gehen, ist für uns schnell klar, die Strassen sind komplett vereist. Und dann fahren wir fast im Minutentakt an ganz schlimmen und weniger schlimmen Unfällen vorbei. Die Massenkollision in der Nähe von Vega, in dem 9 Trucks und 2 PW involviert waren, ist ein ganz besonders trauriges Ereignis des Wintersturms. Drei Menschen verloren dabei ihr Leben. Uns ist nicht mehr wohl. Eigentlich ist es doch nicht anders als bei uns, wenn viele beim ersten Schneefall ihre Winterpneus noch nicht montiert haben. Unterschied, wir sind uns nicht ganz sicher, ob hier überhaupt die Profile der Reifen kontrolliert werden. Wir befürchten, manch einer fährt locker mit der Sommerbereifung durch die Gegend. Dank Toms toller Fahrweise und auch mit etwas Glück kommen wir schliesslich in Amarillo an. Der Camping-Chef meint auch gleich, dass wir unbedingt zwei Tage bleiben sollen, denn die Verhältnisse werden scheinbar nicht besser.
Kurz, nachdem wir uns installiert haben, bemerken wir unseren Fauxpas. Wir haben nämlich auf unserer Fahrt in die Kälte vergessen, den Abwassertank zu entleeren, bzw. den Hahn offen zu lassen. Und was nun? Ja, der Tank ist nun komplett vereist. Aber, nach dem heutigen Tag nehmen wir die Sache gelassen. Wir werden das Problem morgen in Ruhe angehen. Tom will den Tank ausbauen und ins Jacuzzi und diesen in den Innenpool mitnehmen, um den Enteisungsvorgang zu beschleunigen, versteht sich.