Den Weg nach Amarillo haben wir ja
bereits nach einer anstrengenden Fahrt gefunden und weil es draussen so „grusig“
ist, bleiben wir auch gleich länger da. Wir wollen den Wintersturm „Boreas = griechisch,
der Nördliche“ vorbei flitzen lassen. Nur, der blödsinnige Sturm will genau in
dieselbe Richtung wie wir. Ein Texaner hat uns geraten, dem kalten und eisigen
Wetter lieber hinterher zu fahren, was wir also nun auch machen. Wir haben ja
genügend Zeit.
Montag, 25. November 2013
Samstag, 23. November 2013
Barfuss in den Schnee getappt – oder wenn Nussis einen gefrorenen Abwassertank haben
Na, das wär bei uns wohl nicht erlaubt! |
Es "Schümeli" Schnee in Santa Fe. |
Nun zum
Wetter. Über Nacht hat es geschneit, am Morgen brechen wir früh auf. Die
Wetterprognosen für Santa Fe sind nämlich nicht rosig, auch Sturmwarnungen
werden laut. Das Gebiet um Santa Fe herum (wir wollten eigentlich noch in den
Bandelier und weitere Monumente besuchen) ist verschneit, die Strassen sind
eisig. Wir verzichten auf weitere Besichtigungstouren und fahren ostwärts,
heutiges Ziel ist Santa Rosa. Die Wetterverhältnisse sind anfangs nicht
wirklich schlecht und so kommen wir rasch vorwärts und beschliessen, nach
Amarillo, Texas, zu fahren.
Brrrrr, das muss nicht sein, oder? |
Als wir die Staatsgrenze queren, sind die Felder
kaum mehr verschneit, die Fahrbahn halbwegs trocken. Und so wundern wir uns
natürlich sehr über ein Schneeräumungsfahrzeug, welches uns mit Warnleuchten
zügig überholt. Ehrlich? Wir grinsen sogar noch ein bisschen.
Da ist dieses Angebot schon wesentlich besser! |
Das sieht schon etwas komisch aus! |
Aber bald darauf
wird klar, dass die Strassenverhältnisse ganz und gar nicht rosig sind. Obwohl
die meisten kaum vom Gas gehen, ist für uns schnell klar, die Strassen sind komplett
vereist. Und dann fahren wir fast im Minutentakt an
ganz schlimmen und weniger schlimmen Unfällen vorbei. Die Massenkollision in
der Nähe von Vega, in dem 9 Trucks und 2 PW involviert waren, ist ein ganz
besonders trauriges Ereignis des Wintersturms. Drei Menschen verloren dabei ihr
Leben. Uns ist nicht mehr wohl. Eigentlich
ist es doch nicht anders als bei uns, wenn viele beim ersten Schneefall ihre
Winterpneus noch nicht montiert haben. Unterschied, wir sind uns nicht ganz
sicher, ob hier überhaupt die Profile der Reifen kontrolliert werden. Wir
befürchten, manch einer fährt locker mit der Sommerbereifung durch die Gegend. Dank
Toms toller Fahrweise und auch mit etwas Glück kommen wir schliesslich in
Amarillo an. Der Camping-Chef meint auch gleich, dass wir unbedingt zwei Tage
bleiben sollen, denn die Verhältnisse werden scheinbar nicht besser.
Kurz, nachdem wir uns installiert haben,
bemerken wir unseren Fauxpas. Wir haben nämlich auf unserer Fahrt in die Kälte
vergessen, den Abwassertank zu entleeren, bzw. den Hahn offen zu lassen. Und
was nun? Ja, der Tank ist nun komplett vereist. Aber, nach dem heutigen Tag
nehmen wir die Sache gelassen. Wir werden das Problem morgen in Ruhe angehen.
Tom will den Tank ausbauen und ins Jacuzzi und diesen in den Innenpool
mitnehmen, um den Enteisungsvorgang zu beschleunigen, versteht sich.
Donnerstag, 21. November 2013
White Sands – wo die Amis ihr Geld in die Luft jagen
Hier wurde ein Stück der ungewöhnlichsten Landschaften aus dem Raketenversuchsgelände
herausgeschnitten und zum National Monument erklärt. Im Visitor Center wird ein
hervorragender Film über das aus Gipsablagerungen entstandene, schneeweisse
Dünengebiet gezeigt. Das Erlebnis ist dann auch ganz besonders eindrücklich. Nach
einem herrlichen Brunch (Hunger!) und genügend Herumgehopse (Verdauung!) im
weissen Sand laufen wir auch noch ein Stück in die Gipsdünenlandschaft hinein. Wie
vorhergesagt umfängt uns bereits nach einigen hundert Metern das Gefühl der
völligen Einsamkeit. Einfach grossartig. :-)
Gila Cliffs Dwellings in der Gila Wilderness – wie einst die Mogollon lebten!
Über den Apache Pass |
Naja, wir sprechen ja schon wie ein Amerikanski. ;-) Das „gleich hinter“ ist nämlich ganze 70 km entfernt. Die enge und kurvenreiche Strasse führt durch den riesigen und traumhaften Gila National Forest. Wir sind mal wieder in der Wildnis. Da staunen wir nicht schlecht, als wir zwei Tage später und frühmorgens Peter und Brigitte, ein deutsches, pensioniertes Paar auf ihrer grossen Reise, antreffen. Die beiden sind mit einem umgebauten Puch unterwegs, haben in etwa die gleiche Route Richtung Baltimore wie wir und sind ganz einfach total auf unserer Wellenlänge. Peter und Brigitte waren vor über 40 Jahren in dieser Gegend und wollen alte Bekannte besuchen. Wir gehen davon aus, dass wir die beiden in White Sands wieder treffen werden.
Die Cliffs sind übrigens sehr
empfehlenswert. Bereits der Trail zu den Klippenbehausungen durch den Canyon
ist ein Abenteuer für sich, vor allem, da uns der Ranger ganz speziell auf die
Klapperschlangen aufmerksam macht. Wir hatten eigentlich gedacht, dass die
Dinger im Winter in ihre Höhlen verschwinden. Denkste, am Tag ist es hier
herrlich warm, wenn nicht sogar heiss. Und die Sonnenhänge sind das ideale
Plätzchen für ein Schlangen-Sonnenbad. :-)
Wilderness pur
Der Park stellt ein grosszügiges
Angebot zur Verfügung. Mit einem Shuttle Bus tuckern wir frühmorgens (heisst
für uns 8.35 Uhr) los Richtung Massai Point. Mit dabei sind auch Marc und Sirca
(Schweizer Ehepaar mit englischen, bzw. finnischen Wurzeln),
mit den beiden haben wir bereits am Patagonia Lake einen gemütlichen Weinabend
verbracht. Unterwegs trennen sich unsere Wege dann definitiv. Die beiden laufen
einen abgekürzten Trail. Wir hingegen haben unsere Route sorgfältig geplant und
sind bereit für eine etwas längere Tour.
Fotos Chiricahua National Monument
Durch den Hunt Canyon gelangen wir zum Heart of the Rocks Loop, der, wenn man sich Zeit nimmt, eine volle Stunde Zeit kostet. Aber hier gibt es schliesslich auch enorm viel zu sehen. So entdecken wir die küssenden Steine, die alte Dame, die Ente auf dem Stein und ein quatschendes Ehepaar. Bevor wir dann in den Rhyolite Canyon gelangen, wandern wir durch den Sarah Deming Canyon. Um uns herum sehen wir nichts als Wildnis, bestückt aus sagenhaften, von Wind,
Wasser und Eis geprägten, Steintürmen. Nach Ankunft auf dem Campground legen wir die Füsse hoch und genehmigen uns ein herrliches Tessiner-Plättli. Ach herrje, unser Leben ist doch sagenhaft schön.
Fotos Chiricahua National Monument
Durch den Hunt Canyon gelangen wir zum Heart of the Rocks Loop, der, wenn man sich Zeit nimmt, eine volle Stunde Zeit kostet. Aber hier gibt es schliesslich auch enorm viel zu sehen. So entdecken wir die küssenden Steine, die alte Dame, die Ente auf dem Stein und ein quatschendes Ehepaar. Bevor wir dann in den Rhyolite Canyon gelangen, wandern wir durch den Sarah Deming Canyon. Um uns herum sehen wir nichts als Wildnis, bestückt aus sagenhaften, von Wind,
Wasser und Eis geprägten, Steintürmen. Nach Ankunft auf dem Campground legen wir die Füsse hoch und genehmigen uns ein herrliches Tessiner-Plättli. Ach herrje, unser Leben ist doch sagenhaft schön.
Chiricahua National Monument
Steinformationen die, wenn man mit etwas Fantasie genauer hinguckt, aussehen, wie Menschen oder Tiere oder sonstige Gebilde. Auch am Massai Point, dem hintersten, fahrbaren Punkt, laufen wir den kurzen Nature-Trail, der mit seinen vielen Schautafeln Interessantes zur Umgebung aufzeigt. So erfahren wir, dass im Chiricahua vier verschiedene Ökosysteme aufeinander treffen (Chihuahuan Wüste, Sonoran Wüste, Sierra Madrean und Rocky Mountains). Somit trifft man in der „Chiricahua sky island“ auf 1200 verschiedene Arten von Pflanzen. Auch die Tierwelt ist nicht minder vielfältig. In den südlich liegenden und warmen Canyons wachsen Kakteen, Agaven, Yuccas, Mexikanische Pinien und der spezielle Alligator Juniper, an Schatthängen hingegen sind Douglasien und Ponderosa Pinien vertreten. Auch Efeuarten und verschiedene Gräser gedeihen im Park prächtig. So erstaunt nicht, dass auch die Tierwelt entsprechend vielseitig ist. Nebst einer Menge an verschiedenen Vögeln sind auch Schlangen, Echsen, Stinktiere, „Jovelinas = Wildschweinart“, Waschbären, Coyoten, Berglöwen und Schwarzbären im Park vertreten. Ausserdem treffen wir auch immer wieder auf Arizona deers (Wildart, ähnlich wie Rehe), welche jedoch viel kleiner als ihre Verwandten, die Mule deers, im Norden sind. Wo in den frühen 1400’s Apachen Indianer lebten, siedelten sich 1888 schwedische Immigranten an. Die Tochter Lilian und ihr Gatte, Ed Riggs, erklärten das Gebiet früh als schützenswert, boten Gästezimmer an, bauten Trails und ritten mit ihren Gästen durch die Wunderwelt aus Steinen. Die beiden hatten einen guten Riecher.
Happy Summerdays
Ja, der Patagonia Lake bietet
alles, was sich sonnenhungrige Touristen wünschen. Einzig einen Stellplatz
finden wir hier nicht. Nicht das erste Mal haben wir vergessen, welchen
Wochentag wir haben, geschweige denn, welche Feiertage den Amis bevorstehen.
Nachdem uns die Rangerin vom Veterans-Day erzählt (immer am 11.11.) ist uns
natürlich klar, weshalb kein einziger Platz frei ist. Sie gibt uns den Tipp,
nach Patagonia auf einen RV-Park zu fahren. Ihr Tipp stellt sich schliesslich
als grossartig heraus. Nebst herrlichen Duschen ist auch das WI-FI
hervorragend. Natürlich reserviert sie uns dann auch gleich für die nächsten
vier Tage einen Stellplatz im Park. Am Mittag des Feiertags machen sich dann
all die armen „Zötteli“ wieder auf den Weg nach Hause. Schliesslich muss am
Dienstag wieder gearbeitet werden. Auch unsere Nachbarn mit ihren vielen Kids
verlassen den Platz. Es ist auf einmal richtig schön ruhig. Einzig die Vögel
hört man zwitschern, in der Nacht eine Eule, viele Grillen, die zirpen und am
Abend ist es immer noch herrlich warm. Nach einem Stellplatzwechsel für zwei
Nächte, geniessen wir See und Wärme und „birdwatching“ und planen unsere
Rückreise Richtung Baltimore. Wir haben nun noch genau einen Monat Zeit und
noch viele Pläne.
Luxus-RV-Resort zum Zweiten
Ja, wir lassen es uns gut gehen.
Nachdem wir bereits am Lake Pleasant richtig schick residiert haben, buchen wir
uns auf einem, mit allem Schnickschnack (geheiztes Sprudelbad und grosszügigem
Pool) ausgestattetem, RV-Resort in Tucson ein. Naja, man gönnt sich ja sonst
nichts. Nachdem endlich auch unsere Rückreise steht, fahren wir für mehrere
Tage in den Patagonia State Park, sozusagen „Nussis machen Sommerferien“.
Gerade, als ich diese Zeilen schreibe, bemerken wir einen enormen Gestank auf dem Campingplatz. Kurze Zeit später fährt ein ganzes Aufgebot an Feuerwehr auf. Ein Trailer steht in Flammen und der Rauch ist beissend. Traurig für die Leute, denen das passiert. Fassungslos müssen sie mit ansehen, wie die Feuerwehr versucht, den Brand zu löschen. Nach unseren Informationen sind keine Verletzten zu beklagen. Wenigstens das.
Gerade, als ich diese Zeilen schreibe, bemerken wir einen enormen Gestank auf dem Campingplatz. Kurze Zeit später fährt ein ganzes Aufgebot an Feuerwehr auf. Ein Trailer steht in Flammen und der Rauch ist beissend. Traurig für die Leute, denen das passiert. Fassungslos müssen sie mit ansehen, wie die Feuerwehr versucht, den Brand zu löschen. Nach unseren Informationen sind keine Verletzten zu beklagen. Wenigstens das.
El viento viene el viento se va por la frontera
Die Vegetation im Organ Pipe
National Monument ist wirklich einzigartig. Wir haben die Zeit sehr genossen,
weitere Wanderungen haben wir erst nach Sonnenuntergang unternommen, so heiss
war es. Standardmässig sind die Ranger hier mit Maschinengewehren ausgerüstet.
Wir allerdings bemerken sie nicht. Erst nach diversen stationären
Grenzkontrollen, an denen auch wir
genauestens kontrolliert werden merken wir, dass wir nahe an der Grenze zu Mexiko sind. Immer wieder treffen wir auf Grenzschutzpersonal. Dieses kontrolliert mit Quads das nahe liegende Indianergebiet der Tohono O‘odham, durch welches wir 200 km fahren.
genauestens kontrolliert werden merken wir, dass wir nahe an der Grenze zu Mexiko sind. Immer wieder treffen wir auf Grenzschutzpersonal. Dieses kontrolliert mit Quads das nahe liegende Indianergebiet der Tohono O‘odham, durch welches wir 200 km fahren.
In Tucson besuchen wir den Saguaro Nationalpark (Fotos). Hier gibt es die dichteste Anzahl der wunderbaren Kaktusart.
Allerdings sind auch wieder sehr viele Feigenkakteen anzutreffen.
Der Duft der Wüste oder alles steht hier in Verbindung miteinander
Wenn es regnet, duftet hier alles
anders. Vor allem der Kreosote-Strauch verbreitet ein berauschendes Aroma.
Nachdem in der Nacht ein heftiges Gewitter übers Land zog, ist es tags darauf
wieder herrlich schön und warm. Nach einer längeren Fahrt kommen wir
schliesslich im Organ Pipe National Monument an. Der Kaktus, welcher dem Park
seinen Namen gibt, überwiegt auch hier nicht. Nach wie vor ist der
Saguaro-Kaktus am ehesten vertreten. Allerdings ist der „Meister der Wüste“ von
anderen Pflanzen und Tieren abhängig. Sobald die Früchte im Juli reifen, werden
die Samen von verschiedenen Tieren (Vögel, Fledermäuse) überall verteilt. Wenn
dann der Monsunregen kurze Zeit später niedergeht, erhöht sich die Chance, dass
erneut ein Saguaro wächst. Weiteres interessantes Detail: Ein Saguaro muss ungefähr
90 Jahre alt werden, bevor ein Seitenarm wächst. Allerdings kann man das Alter
nicht genau bestimmen, da der Kaktus keine Jahresringe vorweist. Ein weiterer,
herrlicher Baum ist der Mesquite-Baum. Bereits um das Jahr 1500 haben die
ersten Siedler dem Baum ihr Leben zu verdanken. Die Samen wurden zu Mehl
zerrieben und haben mehr Protein als Sojabohnen. Der Baum wird zu Recht auch
Lebens-Baum genannt.
Die Sonora-Wüste umfasst 310‘0000
km2. Zusammen mit dem Schwesternpark in Mexiko bietet das Gebiet einen riesigen
Schutz für allerhand Lebewesen. Und wir stellen fest, es gibt Leben in der
Wüste. Bereits am Abend zwitschert es, dass es eine wahre Freude ist. Nebst
einer Vielfalt von Vögeln leben hier auch Pronghorn-Antilopen, Schweine
(Javelinas), Mule Deers, Füchse, Bobcats, Hasen. Natürlich sind auch der Coyote
und der Mountain Lion vertreten. Ja, sogar Wüstenschildkröten sind nach dem
Monsunregen sichtbar, obwohl diese 9 Monate unter der Erde leben. Nur in der
Abend- und Morgendämmerung kommen die süssen Tierchen an die Oberfläche, um zu
essen, zu trinken und um sich zu paaren. Wir freuen uns auf die Wanderungen
durch das Wüstengebiet.
Sonntag, 3. November 2013
Unter der Sonne Arizonas
Die Wärme bekommt uns gut,
allerdings ist es am Pleasant Lake (Nähe Phoenix) noch um ein Spürchen wärmer
als im Dead Horse Range State Park, aber dazu später. Die letzten Tage haben
wir einfach mal wieder so richtig genossen. Ab und zu ein Projekt, ansonsten
einfach relaxen. Der Platz wird am Wochenende dann so richtig voll. Es ist
tagsüber heiss, kaum ist die Sonne jedoch weg, kühlt es richtiggehend ab. So
kalt, dass der Texaner gegenüber seine enorm laute Heizung ununterbrochen
laufen lassen muss, ist es dennoch nicht gerade, aber was soll’s? Wir sind in
Amerika, jeder tut, was er will. Dafür sind Dinah und ihr Mann umso niedlicher.
Die beiden sind spontan aus Phoenix angereist, um ohne Kids ihren Hochzeitstag
zu feiern. Dinah, ursprünglich aus New Jersey, ist völlig ausser Rand und Band,
als ich sie bei einem gemütlichen Schwätzchen nebenbei frage, um was für eine
Art von Schlange es sich denn handle, die sich so gemütlich unter unserem Auto
niedergelassen hat. Ja, Arizona habe gefährliche Tiere, meint sie schliesslich,
immer noch völlig ausser sich vor Angst. Interessant ist, dass sie die Erste
ist, die auch Coyoten nicht unterschätzt. Nachdem sich die Baby-Klapperschlange
(es ist übrigens eine diamontback rattlesnake) vom Acker macht, ist auch Dinah wieder
etwas ruhiger. Okay, sie ist eine wirklich quirlige Amerikanerin, aber wirklich zum Knuddeln. Nebst uns amüsiert sich auch ihr Ehemann köstlich über sie. Die beiden empfehlen uns den Tripp über Jerome. Jerome liegt an der alten 89 und sieht fast aus wie das Aussteigerdorf namens Spruga bei uns im Tessin. Einfach herrlich. Nach der Überquerung des Passes sehen wir bald die ersten Saguaros.
Wow, die nehmen einem sprichwörtlich den Ärmel rein. Es sind die ersten, mehrarmigen Kaktusse, die wir in unserem Leben sehen. Und wir denken, es sind bei weitem nicht die Letzten. Unser Ziel, in den Organ Pipe NP zu fahren, ist nämlich immer noch aktuell. Vorerst lassen wir uns jedoch für zwei Tage im Luxus-RV-Resort am Lake Pleasant nieder. Immerhin müssen wir mal wieder Wäsche waschen. Wäre schon lange fällig, unser Wäschekorb war nämlich randvoll, gähn (mühsam die Hand vor den Mund haltend). Ausserdem müssen wir nun definitiv unsere Fähre buchen. Wir erwarten eine E-Mail von Seabridge wegen unserer „Wunschfähre“. So einfach scheint es nicht zu sein, da es sich um die letzte Fähre vor Weihnachten handelt. Naja, wir warten ab. Zeit haben wir genügend und wir haben noch eine Menge vor. Wir wollen unbedingt die Wärme und die Sonne Arizonas geniessen, bevor wir uns dann gaaaaaaaaaaaaaanz langsam auf den Rückweg Richtung Norden begeben. Tom hat eben die Wettervorhersagen für Santa Fe studiert. Scheinbar sind die Temperaturen dort im Minusbereich. Heisst also, wieder mal den Kleiderschrank umkrempeln.
etwas ruhiger. Okay, sie ist eine wirklich quirlige Amerikanerin, aber wirklich zum Knuddeln. Nebst uns amüsiert sich auch ihr Ehemann köstlich über sie. Die beiden empfehlen uns den Tripp über Jerome. Jerome liegt an der alten 89 und sieht fast aus wie das Aussteigerdorf namens Spruga bei uns im Tessin. Einfach herrlich. Nach der Überquerung des Passes sehen wir bald die ersten Saguaros.
Wow, die nehmen einem sprichwörtlich den Ärmel rein. Es sind die ersten, mehrarmigen Kaktusse, die wir in unserem Leben sehen. Und wir denken, es sind bei weitem nicht die Letzten. Unser Ziel, in den Organ Pipe NP zu fahren, ist nämlich immer noch aktuell. Vorerst lassen wir uns jedoch für zwei Tage im Luxus-RV-Resort am Lake Pleasant nieder. Immerhin müssen wir mal wieder Wäsche waschen. Wäre schon lange fällig, unser Wäschekorb war nämlich randvoll, gähn (mühsam die Hand vor den Mund haltend). Ausserdem müssen wir nun definitiv unsere Fähre buchen. Wir erwarten eine E-Mail von Seabridge wegen unserer „Wunschfähre“. So einfach scheint es nicht zu sein, da es sich um die letzte Fähre vor Weihnachten handelt. Naja, wir warten ab. Zeit haben wir genügend und wir haben noch eine Menge vor. Wir wollen unbedingt die Wärme und die Sonne Arizonas geniessen, bevor wir uns dann gaaaaaaaaaaaaaanz langsam auf den Rückweg Richtung Norden begeben. Tom hat eben die Wettervorhersagen für Santa Fe studiert. Scheinbar sind die Temperaturen dort im Minusbereich. Heisst also, wieder mal den Kleiderschrank umkrempeln.
Aber vorerst darf ich mal wieder in
eleganten Flip-Flops durch die Wüste Arizonas „flipflöplen“. Oder doch nicht?
Mir scheint, mit all den kriechenden Lebewesen hier, sind die spärlichen Treter
nicht gerade das ideale Schuhwerk. Aber so what? Nach dem Motto, when in Rome, do as the Romans do! ;-)
Happy November wünschen wir euch
von einem strahlend schönen Arizona (inkl. herrlichen Sonnenuntergängen). Nehmt
brav eure Schals, eure Mützen und eure Stiefel aus dem Schrank und esst um
Himmels willen für mich Marroni und Vermicelles mit viel, viel Meringue und
Rahm, bis euch die Bäuche fast platzen. Danke bereits im Voraus dafür. Mein
Verlangen nach diesen beiden Dingen ist zum momentanen Zeitpunkt kaum zu
befriedigen ;-).
Happy Halloween
In Cottonwood laufen bereits
tagsüber Angestellte des Safeway in Kostümen herum. Ein guter Grund, die für
uns etwas unheimliche Tradition nur von weitem zu beobachten. Allerdings haben
wir, im Fall der Fälle, genügend Süssigkeiten an Bord, falls kleine Gespenster
an unsere knarrende Campertüre klopfen sollten.
Von weitem können wir dann die kleinen Geister und Gespenster von Cottonwood zwar hören, bis hinauf in den Park kommen sie jedoch dann nicht. Läck, sind diese Geister und Gespenster faul. Dann essen wir die Süssigkeiten halt selbst. Basta. In dieser gespenstischen Nacht hören wir dann auch immer wieder ein Rudel Coyoten, welches so nahe an unserem Camper heult, jault und bellt, dass man mit diesen Tieren beinahe Mitleid haben könnte. Allerdings nur beinahe. Über diese total gescheiten Tiere haben wir in den vergangenen Monaten immer wieder viel gelesen und recherchiert. Auffällig ist, dass die Kanadier auf die Gefährlichkeit der Tiere immer wieder aufmerksam machen, die Amerikaner hingegen halten diese Vierbeiner wohl für ungefährlich.
Von weitem können wir dann die kleinen Geister und Gespenster von Cottonwood zwar hören, bis hinauf in den Park kommen sie jedoch dann nicht. Läck, sind diese Geister und Gespenster faul. Dann essen wir die Süssigkeiten halt selbst. Basta. In dieser gespenstischen Nacht hören wir dann auch immer wieder ein Rudel Coyoten, welches so nahe an unserem Camper heult, jault und bellt, dass man mit diesen Tieren beinahe Mitleid haben könnte. Allerdings nur beinahe. Über diese total gescheiten Tiere haben wir in den vergangenen Monaten immer wieder viel gelesen und recherchiert. Auffällig ist, dass die Kanadier auf die Gefährlichkeit der Tiere immer wieder aufmerksam machen, die Amerikaner hingegen halten diese Vierbeiner wohl für ungefährlich.
Walnut Canyon – wo sich Nussis wohlfühlen :-)
Danke, Doris und Torsten für den
Tipp. Der Walnut Canyon ist wirklich herrlich. Auch die Dwellings sind in
wirklich gutem Zustand. Leider ist der komplette Trail wegen Instandstellung
gesperrt. Unterwegs nach Flagstaff melden wir uns wieder einmal zuhause. Wir
haben gute News erhalten. Meine Mam lässt bereits eifrig ihren Arm kreisen und
auch Michelle muss ihr gebrochenes Handgelenk nicht operieren lassen. Wir
vermissen euch und freuen uns auf das Wiedersehen an Weihnachten.
Fotos Walnut Canyon
Fotos Walnut Canyon
Da es auch in Flagstaff nicht
wirklich warm ist, wäre unser Plan, nach Sedona runter zu fahren. Sedona liegt
800 m tiefer als Flagstaff, wir sind also guter Hoffnung, auf wieder etwas
wärmere Temperaturen zu stossen. Wir
bleiben jedoch schliesslich im Oak Creek Canyon hängen. Der zwar bereits
schattige Forest Campground Cave Springs hat es uns angetan, wir geniessen
wieder einmal ein richtiges Apérofeuer und können zu später Stunde endlich ein
lebendiges Stinktierchen beobachten. Ansonsten sehen, oder besser gesagt,
riechen wir die Tiere leider nur, wenn sie bereits tot im Strassengraben
liegen.
Petrified Forest National Park – wo Holz zu Stein wurde
Der hässliche Wind, der über den
Park zieht, ist zwar warm, jedoch für Augen, Kameras und Auto eine Tortur. Die
painted Desert ist herrlich, wäre natürlich bei schönem Wetter ein besonders
toller Blickfang. Allerdings bläst der Wind dermassen stark, dass wir kaum mit
offenen Augen durch die sandige Wüste laufen können. Obwohl wir bereits in
Argentinien einen herrlichen versteinerten Wald besucht haben, verschlägt es
uns beim Anblick der Farben der Baumstämme fast die Sprache. Eifrig besuchen
wir Aussichtspunkte und laufen die kurzen Trails. Gerade noch rechtzeitig vor
Ladenschluss kaufen wir uns drei herrliche Stücke des begehrten Holzes.
Eventuell für künftige Ringe? ;-) Wer weiss, schliesslich feiern wir bald unser
20-jähriges Jubiläum ;-). Ein weiterer, herrlicher und traumhafter Tag geht zu
Ende. Wir geniessen den Abend mit weiteren Campingfreunden auf einem
Gratisplatz kurz vor dem Parkeingang. Der Wind bläst kräftig übers Land, die
Sterne stehen jedoch wieder strahlend am Himmel, nachdem ein kurzer, kaum
bedeutender Regenschauer die warmen Steine etwas abgekühlt hat. Was will ein
Reisender mehr? Ein herrliches Glückgefühl durchströmt uns erneut. Wie konnten
wir bloss mit unserem Leben so unzufrieden sein?
Fotos Petrified Forest National Park
Fotos Petrified Forest National Park
Canyon de Chelly – wieder mal sprachlos!
Gleich zwei absolut wunderschöne
Naturereignisse werden wir heute zu sehen kriegen. Eher spontan
fahren wir auf dem Scenic Drive South Rim des Canyon de Chelly. Auf dem South
Rim des Canyon ist nicht mehr viel los. Nach wie vor bläst ein erbarmungsloser
Wind über die Ebene. An einem Aussichtspunkt treffen wir auf Antonio, der am
Boden sitzt und zusammengekauert bei eisigem Wind seine Bilder auf Stein malt.
Er erzählt uns aus seinem Leben und erklärt uns die Bedeutung seiner Bilder.
Wir wählen ein „handliches“ Bild für unsere künftige Wohnung aus. Die diversen
Aussichtspunkte bieten jeweils wunderbare Einblicke in den tiefen Canyon. Über
den Spider Rock erzählt man sich eine etwas grausame Indianerlegende. Die
Spider Woman bestrafte unartige Kinder. Die weissen Streifen auf der Spitze des
Felsens sind die Gebeine der dort oben gekochten und verspeisten „kleinen
Häuptlinge“.
Fotos Canyon de Chelly
Fotos Canyon de Chelly
Durch das Land der Navajo und Hopi
Wohnmobile oder Busse sehen. Anstelle eines überfüllten Campgrounds finden wir in der Sand Island Recreation Area in der Nähe von Bluff einen herrlichen Platz. Auch David hat uns bereits auf den Platz hingewiesen. Der Platz liegt direkt am San Juan River, zwischen herrlich gelb leuchtenden Bäumen (dies sehen wir
jedoch erst tags darauf, da es bereits dunkel ist, als wir ankommen). Es ist so gemütlich, dass wir gleich Feuer machen und einen Auflauf zubereiten. Tom geniesst dazu wieder mal grilliertes Fleisch und ich meine Veggie-Burger. Am Morgen bläst ein heftiger Wind, trotzdem ist das Wetter hervorragend für die Tour durchs Monument Valley.
Fotos Monument Valley
Nach den spektakulären Felsformationen führt die Fahrt weiter durch Navajo-Dörfer, bis wir schliesslich in Chinle, der inoffiziellen Navajohauptstadt ankommen. Hier bewegen sich die Tiere noch frei herum. So sind wir kaum erstaunt, als mitten durch Chinle ein Pferd in aller Seelenruhe über die Hauptstrasse trabt. Unser Reiseführer (wohlverstanden aus dem Jahre 2012) macht darauf aufmerksam, dass direkt hinter dem Visitor-Center gratis übernachtet werden kann. Dem ist nicht mehr so. Die Nationalpark-Verwaltung hat die Führung des Campingplatzes voll und ganz den Navajos übergeben. Und wie wir es fast schon vermutetet haben, kurze Zeit später hält Tom bereits ein intensives Schwätzchen mit einem Navajo. Dieser will unbedingt seine riesige, sperrige Steinskulptur verkaufen. Aber er hat kein Glück bei Tom. Nachdem Tom dem Navajo einige Dollars zusteckt, zöttelt Letzterer dann friedlich von dannen. Welch ein schönes Gefühl, als wir später einer Zeremonie der Navajos zuhören können. Die Trommelschläge sind befriedigend und erneut denken wir beide, welches Glück wir beide doch haben.
Aztec Ruins – wenn wir in alten Traditionen rumstöbern
Die Anlage des vorkolumbischen
Pueblos (1000 bis 1200) ist wirklich hervorragend und vor allem riesig. Die
Ruinen sind noch in einem guten Zustand. Zu besichtigen sind die West Ruinen,
die zuletzt über 400 mehrstöckige Räume und mehrere Kivas verfügt haben müssen.
In der Mitte der Anlage wurde 1934 eine Kiva rekonstruiert, die heute als
Zeremonieraum benutzt wird. Übrigens, die Aztec Ruins wurden nicht von den
Azteken erbaut, sondern nur irrtümlich nach ihnen benannt.
Ca. um 1300 verliessen die Menschen
Aztec. Die genauen Gründe dafür sind nicht bekannt. Vermutet wird allerdings
eine weitere Dürre oder ein Rohstoffmangel.
Fotos
Fotos
Mesa Verde – Willy und Amon ziehen mit ihrer grünen Minna um die ganze Welt
Kurz bevor wir Mesa Verde verlassen
wollen, treffen wir auf Willy und Amon. Mit Willy hatten wir bereits im
Canyonlands NP ein nettes Schwätzchen, als er auf seine Frau gewartet hat, die
auch auf den Upheaval Dome gekraxelt ist. Amon haben wir damals nicht
getroffen, umso erfreuter sind wir, wieder auf die beiden zu stossen. Die
Reisewelt ist doch klein. Scheinbar waren wir ausserdem zum gleichen Zeitpunkt
in Whitehorse wie die beiden. Wir stellen fest, dass wir gemeinsame
Reise-Bekannte haben, nämlich Ralf und Mervi. Natürlich plaudern wir wieder lange,
während die beiden ihr Frühstück an der Sonne geniessen. Sie erzählen uns von
ihren Plänen. Weiter soll’s nach Mexiko an die Baja California gehen, bevor sie
dann weiter Richtung Süden ziehen. Voraussichtlich von Buenos Aires werden sie
ihre geliebte Minna nach Afrika verschiffen, Amon kommt nämlich ursprünglich
von der Elfenbeinküste. Hei, ihr Lieben, es hat uns sehr gefreut, euch zu
treffen und mit euch zu schwatzen. Seid immer schön vorsichtig und geniesst
eure Reise. Wir freuen uns, zwischendurch auf eurer Homepage nachzusehen, wo
ihr gerade so seid. :-)
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