Okay, der Sommer ist wieder zurück.
Etwas verhalten, aber er ist da. An der Sonne wird es extrem heiss, ein Bad im
Kluane See reizt jedoch nicht. Der Kluane Lake („Lu’An’Mun = fischreicher See)
ist mit 400 km2 der grösste See im Yukon. Am Schatten ist es bereits
empfindlich kalt. Bedeutet: Kleiderschrank erneut umsortieren. Aber wie?
Tagsüber kann frau in Flip Flops, Trägershirts und kurzen Hosen durch die
Wildnis wandern, abends bin ich froh, meine warmen Wollsocken von Grosi und den
selbst gestrickten Schal dabei zu haben. Am Kluane Lake ist zelten, wie bereits
im 2006, verboten. Wir sind genau wieder in der Beerensaison am See angelangt.
Auf dem Gelände des Campgrounds wie auch in den umliegenden Wäldern wimmelt es
von Beerensträuchern. Hier heisst es, Ohren und Augen auf, aufmerksam durch die
schmalen Pfade schlendern. Bären ziehen nicht nur die Beeren von den Sträuchern,
sondern ganze Ästchen. Diese liegen dann sichtbar auf dem Boden herum.
Ausserdem unbedingt auf Bärenlosung
mit roten Beeren im Kot achten, Lärm machen, damit der Bär, welcher sich enorm
auf seine geliebten Beeren konzentriert, nicht erschrickt. Jaja, wir sind
richtige Bärenprofis geworden, obwohl wir dieses Jahr noch keinen einzigen
Grizzly gesehen haben. Auch gut so. Da wir vielfach auch wild übernachten, ist
es uns lieber, dass uns nicht plötzlich ein Grizzly beim Barbecue überrascht.
Grizzlies lassen sich nämlich nicht so leicht verjagen wie die Schwarzen.
By the way, der Alaska Hwy ist auf
der Strecke zwischen der Grenze, also Beaver Creek bis Haines Junction in einem
nicht wirklich tollen Zustand. Das ist vielleicht noch zu nett formuliert. Der Hwy
befindet sich in einem himmeltraurigen Zustand. Kein gemütliches „cruisen“ à
Ausdruck von Tom, wenn er sich dann in den Sitz kuschelt und locker mit einer
Hand am Steuer durch die Wildnis zieht ;-). Beim Bau dieses Abschnittes hatte
man noch keine Erfahrung mit Permafrostböden. So fehlt die nötige Isolierung
zwischen Belag und gefrorenem Untergrund. Wenn der Asphalt also nun an heissen
Sommertagen richtig aufgeheizt wird, dann beginnt die oberste Schicht des
Permafrosts zu tauen und der Belag kommt ins Schwimmen. So entstehen die
riesigen Schlaglöcher und Risse, so dass man sich wie auf einer Achterbahn
fühlt. Ratschlag: Nichts essen vor der Fahrt! Trinken gleich nach der
Pinkelpause, vor allem, wenn Nalgene Flaschen mit grossen Öffnungen verwendet werden
;-).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen