Mittwoch, 21. August 2013

Der Sommer ist zurück!

Okay, der Sommer ist wieder zurück. Etwas verhalten, aber er ist da. An der Sonne wird es extrem heiss, ein Bad im Kluane See reizt jedoch nicht. Der Kluane Lake („Lu’An’Mun = fischreicher See) ist mit 400 km2 der grösste See im Yukon. Am Schatten ist es bereits empfindlich kalt. Bedeutet: Kleiderschrank erneut umsortieren. Aber wie? Tagsüber kann frau in Flip Flops, Trägershirts und kurzen Hosen durch die Wildnis wandern, abends bin ich froh, meine warmen Wollsocken von Grosi und den selbst gestrickten Schal dabei zu haben. Am Kluane Lake ist zelten, wie bereits im 2006, verboten. Wir sind genau wieder in der Beerensaison am See angelangt. Auf dem Gelände des Campgrounds wie auch in den umliegenden Wäldern wimmelt es von Beerensträuchern. Hier heisst es, Ohren und Augen auf, aufmerksam durch die schmalen Pfade schlendern. Bären ziehen nicht nur die Beeren von den Sträuchern, sondern ganze Ästchen. Diese liegen dann sichtbar auf dem Boden herum.
Ausserdem unbedingt auf Bärenlosung mit roten Beeren im Kot achten, Lärm machen, damit der Bär, welcher sich enorm auf seine geliebten Beeren konzentriert, nicht erschrickt. Jaja, wir sind richtige Bärenprofis geworden, obwohl wir dieses Jahr noch keinen einzigen Grizzly gesehen haben. Auch gut so. Da wir vielfach auch wild übernachten, ist es uns lieber, dass uns nicht plötzlich ein Grizzly beim Barbecue überrascht. Grizzlies lassen sich nämlich nicht so leicht verjagen wie die Schwarzen.
By the way, der Alaska Hwy ist auf der Strecke zwischen der Grenze, also Beaver Creek bis Haines Junction in einem nicht wirklich tollen Zustand. Das ist vielleicht noch zu nett formuliert. Der Hwy befindet sich in einem himmeltraurigen Zustand. Kein gemütliches „cruisen“ à Ausdruck von Tom, wenn er sich dann in den Sitz kuschelt und locker mit einer Hand am Steuer durch die Wildnis zieht ;-). Beim Bau dieses Abschnittes hatte man noch keine Erfahrung mit Permafrostböden. So fehlt die nötige Isolierung zwischen Belag und gefrorenem Untergrund. Wenn der Asphalt also nun an heissen Sommertagen richtig aufgeheizt wird, dann beginnt die oberste Schicht des Permafrosts zu tauen und der Belag kommt ins Schwimmen. So entstehen die riesigen Schlaglöcher und Risse, so dass man sich wie auf einer Achterbahn fühlt. Ratschlag: Nichts essen vor der Fahrt! Trinken gleich nach der Pinkelpause, vor allem, wenn Nalgene Flaschen mit grossen Öffnungen verwendet werden ;-).

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