Donnerstag, 15. August 2013

I ga lieber gah fische - Fishing Fever auf der Kenai Halbinsel

Die Kenai Halbinsel gehört gemäss unseren Reisebüchern zu den attraktivsten Regionen im südlichen Alaska, also nichts wie hin. Der Turnagain Arm, ein breiter Fjord mit einem enormen Tidenhub von 11 m ist wirklich beeindruckend. Die Wassermassen fliessen in einer Geschwindigkeit Richtung offenes Meer, bis nur noch ein kleiner Streifen Wasser übrig bleibt. Die Strecke über den Sterling
Highway bietet nicht mehr viel Neues. Fairerweise müssen wir auch sagen, dass es in der Zwischenzeit regnet und wir beide einen ziemlich schlechten Tag haben. Wir beschliessen, so schnell wie möglich einen Camp zu suchen. Überrascht sind wir natürlich schon etwas, dass der Russian River Campground voll ist. Okay, wir wissen, dass die Lachse angekommen sind, aber dass gerade alle 83 Plätze besetzt sind? Auch auf dem nächsten Platz haben wir kein Glück. Erst am Cooper Creek werden wir fündig. Plakate, festgetackert auf jedem Tisch, weisen darauf hin, dass Bären in dieser Saison bereits mehrere Zelte geplündert haben, Kratzspuren an Bäumen verdeutlichen die Anwesenheit der riesigen Tiere. Auch hier ärgern wir uns wieder einmal über die schiere Blödheit oder Faulheit oder was auch immer, von unseren Nachbarn. Diese lassen sämtliche Kühltruhen inkl. Colaflasche auf dem Platz stehen, während sie zu 99 % Sicherheit auf der Suche nach Fast-Food sind oder aber auf einem Fischertripp am Russian River. Tztztztztz….
Äh, darf man nun hier campen oder nicht?
Zweiteres ist hier nämlich sehr, sehr aktuell. Wie bereits gesagt, ist der Red Salmon in den Flüssen Kenai und Russian angekommen. Das Fischfieber ist ausgebrochen.  Mit einer Fähre lassen sich die Fischer an ihre nummerierten Plätze am anderen Ufer chauffieren. Eng beieinander versuchen die Fischer ihr Glück. Natürlich gibt es auch Ehepaare und deren Freunde und noch weitere Freunde, die ihre eigenen Boote dabei haben. Das ist natürlich purer Luxus. Erstens kriegt man keine kalten Füsse, zweitens verhedern sich die Köder nicht mit der Leine des Nachbarn und drittens haben Böötler die geringere Chance, von einem hungrigen Bären überrascht zu werden. In den Broschüren für die Fischer wird übrigens explizit darauf hingewiesen, dass ein braver Fischer dem Vierbeiner den Vortritt gewähren soll ;-).
Das Fieber geht weiter und zwar in Homer, der Hauptstadt des Heilbutt-Fischens. Auf der 7km langen Landzunge, die weit in die Kachemak-Bay hinausragt, tummeln sich Massen von Touristen, bzw. Fischern. Homer Split ist ein quirliger und lustiger Ort. Wir geniessen unseren Aufenthalt sehr, bewundern die Fänge der Fischer, lassen Fish- und Chips-Düfte durch unsere Atemwege ziehen, stolpern in jeden Gift-Shop, finden Tausende von Fotomotiven und geniessen die zusammengewürfelte Schar an Menschen (Hippies, Fischer, Künstler, Geschäftsleute, Touristen und Verrückte).


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