Mittwoch, 21. August 2013

Weiter auf der Canol Road

Der Herbst ist im Anmarsch - die Holzhäuschen werden nicht mehr aufgefüllt!

Der Wald brennt erneut. Am anderen Seeufer des 23 km langen Quiet Lake steigt beissender Rauch in die Höhe. Am Quiet Lake wollten wir eigentlich zwei oder sogar mehrere Tage bleiben und unser Boot ins Wasser lassen. Es ist zum verrückt werden. Nun ist es wirklich eiskalt und uns reizt es gar nicht, mit unseren bereits ohnehin kalten Füsse ins noch kältere Wasser zu steigen. Lieber sitzen wir am Feuer, backen Brot und basteln an unserem Schild. Ausserdem ist der Campground mehr schlecht als recht gepflegt. 
Die Abfalleimer sind so voll, dass sie nicht einmal bärensicher abgeschlossen werden können. Feuerholz? Sämtliche Vorratshäuser sind komplett leer. Gut, dass wenigstens unser Vorgänger eine Reserve dagelassen hat. Nicht nur an den Bäumen, auch an den WC-Häuschen hat ein Tier an der grünen, meist fein riechenden Farbe geknabbert. Wir befürchten, dass hier diverse Tiere ab und zu auf dem Platz vorbeischauen. Okay, kein Wunder, in den Feuerstellen liegen angefressene Maiskolben und weitere Abfälle. Aber wir sind zufrieden. Der Name des Sees ist genau das, was wir suchen, nämlich RUHE! Wir hören nur das Knistern des Feuers, und das Rauschen des Windes in den Fichten und das Knacken der Baumstämme, wenn sie aneinander reiben. Herrlich. Bloss ein Kanadier mit Platz direkt am See muss dringend eine Feuerholzreserve anlegen. Mit der Motorsäge zersägt er ganze Bäume. Wir kümmern uns nicht mehr darum. Längst haben wir uns an die manchmal nicht nachvollziehbaren Machenschaften der Einheimischen gewöhnt. Ob sie stundenlang mit ihren Quads durch die Wälder brausen, oder ganz einfach ihren Adrenalinspiegel erhöhen, indem sie mit ihren Booten auf dem Wasser Gas geben oder mit ihren Trucks an der Strasse entlangfahren, um in sämtliche Strassenschilder mit ihren Gewehren Löcher zu schiessen. Hauptsache, es „motoret“ irgendwie, denke ich mir. Und genau in diesem Moment höre ich, dass mein lieber Mann das gefundene Caribougeweih zersägt und Löcher in ein Stück Holz bohrt. Fürs Finnenfeuer, versteht sich! :-)

1 Kommentar:

  1. Das Schild für Watson lake ist euch ja wirklich fantastisch gelungen. Wir haben über diese Sammlung von Schildern aus aller Welt in einem Buch gelesen und nun seid ihr beide dort auch verewigt. Einfach toll!

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