Dienstag, 25. Juni 2013

Donnerstag, 20. Juni 2013 – Und immer wieder TCH

Wir sind nun also seit einigen Tagen Richtung Westen unterwegs. In Sudbury erleben wir das erste Mal ein kräftiges Gewitter. Somit bleiben wir im Camper und benötigen unsere neue Anschaffung „Screen House“ nicht. Bereits der Lake Huron ist enorm gross. Entlang diesem fahren wir bis Sault St. Marie. Dort decken wir uns mit neuem Proviant ein und fahren weiter. Nach einer enorm langen Fahrt kommen wir schliesslich, kurz vor Sonnenuntergang, in Wawa an. Nach Wawa planen wir eine kurze Fahrt, weil wir den Pukaskwa Nationalpark besuchen wollen. In Hattie Cove stellen wir also zum ersten Mal unser Zelt auf und geniessen einen mückenfreien Nachmittag.
Diese Anschaffung hat sich gelohnt!
Der Trail an den Lake Superior ist faszinierend. Die Strände des Sees sind übervoll mit Schwemmholz. Wir fahren weiter auf dem THC (später dann mehr dazu) und besichtigen kurz vor Thunder Bay das Denkmal
Therry Fox Denkmal
von Terry Fox. Terry Fox, Jahrgang 58, hat durch ein Krebsleiden mit 18 Jahren ein Bein verloren und trug seither eine Prothese. Um Lebensmut zu demonstrieren, startete er den Marathon of Hope, der von St. John’s in Neufundland über den gesamten TCH bis zu dessen Endpunkt auf Vancouver Island führen sollte. Er brach am 12.4.80 auf und lief jeweils 40 km pro Tag. Schliesslich wurden auch die Medien auf den tapferen Mann aufmerksam. Während der ganzen Zeit kamen 25 Mio Dollar Spenden für die Krebshilfe zusammen. Nach 5372 km musste Terry kurz vor Thunder Bay abrechen. Einen Monat später starb er. Nach der Weiterfahrt, wohlverstanden, wir sind bereits länger aus Thunder Bay raus, bemerken wir, dass der nächste Campingplatz erst in 200 km ist. Auf dem Davy Lake Campground Ignace, einem gemütlichen RV-Park, zieht kurz nach unserer Ankunft ein wirklich heftiges Gewitter auf.
In der Zwischenzeit haben wir unsere Uhren erneut eine Stunde zurückgestellt. Bei der Grenze zu Manitoba decken wir uns, wie üblich, im Touristenzentrum mit verschiedenem Material ein. Wir beschliessen,
So sähe Connys Traumgalerie aus, hier Haus am Davy Lake

zwei Tage im Whiteshell Provincial Park zu bleiben. Am White Lake geniessen wir dann den Aufenthalt sehr. Unsere Fahrt führt uns weiter in den Spruce Woods PP. Im Kiche Manitou treffen wir auf einen etwas unsauberen Platz, finden jedoch mit einigem Glück einen tollen Platz mit Sicht auf den Assiboine River. Wir beschliessen, auch hier zwei Tage zu bleiben, damit wir in Ruhe die Spirits Sands, eine einzigartige Landschaft besichtigen können. Wir sind wirklich irgendwie in der Wüste gelandet und sehen neben Schildkröten auch unsere erste Schlange. Weiter muss man sich hier vor Poison Ivy in Acht nehmen. Der schöne Efeu ist enorm gefährlich.
Unsere Weiterfahrt auf dem TCH ist anstrengend, die Strasse teilweise nicht wirklich in einem guten Zustand. Zuviele schwere LKW’s sind auf dieser direkten Verbindungsstrasse zwischen Ost-West unterwegs. Immer wieder treffen wir auf Radfahrer, die sich in den Kopf gesetzt haben, den THC auf dem Zweirad zu bezwingen. Der TCH selber bietet nicht wirklich viel. Deshalb machen wir auch immer wieder Abstecher, um uns von plötzlichen, landschaftlichen Veränderungen zu überraschen. Aus diesem Grund wollen wir unbedingt das landschaftlich sehr reizvolle Qu’Appelle Valley besuchen. Das Tal wurde einst von zeitlichen Schmelzwässern ausgewaschen, der Fluss selbst grub sich allmählich in die hügelige Prärielandschaft ein. Bevor wir dort aber eine herrliche Stimmung erleben sollten, müssen wir erst einmal durch ein ganz starkes Gewitter fahren. In kurzer Zeit wechselt das Wetter. Es ist Weltuntergangsstimmung. Erst kurz vor der Grenze zu Saskatchewan hellt es allmählich wieder auf. Lediglich der Wind bläst heftig. Auf dem Echo Lake PP erwartet uns eine böse Überraschung. Während wir auf dem Highway ungeschoren davon kamen, hatten die Camper nicht sehr viel Glück. Überall liegen Bäume und Äste auf den Strassen, noch schlimmer aber liegen Äste auf den Dächern der vielen Saison-Campern. Bei unserem Nachbarn hat der Sturm auch den Sonnenschutz weggefegt. Trotzdem können wir bei einer speziellen Stimmung noch den Blick aufs Valley werfen. In der Ferne donnert es immer noch bedrohlich. Kurz nach unserer Rückkehr beginnt es noch einmal heftig zu regnen. Ein kurzer Blitzschlag und ein lautes Donnern, dann ist der Spuk vorbei. Kurze Zeit später scheint bereits wieder die Sonne und die Lage entspannt sich.

Fotos aus den Provincial Parks Whiteshell, Spruce Woods, Cypress Hills

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