Dienstag, 1. Oktober 2013

US-Shutdown

Die Worte des Nachrichtensprechers sind überdeutlich. Um Mitternacht ist es nun zum Stillstand in der öffentlichen Verwaltung gekommen. Frist abgelaufen. Demokraten und Republikaner konnten sich bis dahin nicht über das Budget einigen. Präsident Obama musste den Government Shutdown einleiten. Seit Bill Clintons Zeit das erste Mal wieder, dass dies geschieht. Über 800'000 Leute werden in die Zwangsferien geschickt. Ohne Entschädigung, versteht sich. Zur Zeit sind Sozialhilfe und Entschädigungen für Arme und Minderbemittelte noch gesichert, aber auch in diesem Bereich wird es bald eng.
Unser Plan, nach Alcatraz zu fahren, löst sich mit der Nachricht im Radio innert Minuten in Luft auf. Klar, wir waren uns ja vorher bewusst, dass wir bereits 14 Tage im voraus hätten reservieren müssen. Und das ist nun ein bisschen unser Glück. Denn, die Touristenstimmen im Radio sind nämlich so was von entnervt, weil sie ihr Geld zurück wollen. Denn, die letzten Überfahrten nach Alcatraz fanden nämlich heute, also am 1. Oktober 2013 statt. Viele hatten noch Glück, andere eben nicht. Im Marin RV Park angekommen, wir sind relativ früh dran, ergattern wir einen der letzten Stellplätze und sind froh, dass wir uns nun ein Bild über die Lage der USA machen können. Es sieht nicht rosig aus. Sämtliche Nationalparks bleiben geschlossen, alle Camper haben binnen zweier Tage Zeit, ihre Plätze zu räumen. Scheisse. Erst gestern haben wir unsere Route definiert. Kings Canyon, Sequoia, Valley of Fire, Grand Canyon, Joshua Tree, Zion, Bryce, Monument Valley, Messa Verde, etc. etc., all diese Ziele sind jedoch seit heute Morgen ungewiss.


Unsere Befürchtungen bestätigen sich nach einem kurzen Blick ins Internet. Touristen müssen tatsächlich die Nationalparks verlassen, vor den Eingängen einiger Parks wird bereits demonstriert. Die Nachricht gefällt uns absolut auch gar nicht, natürlich nicht nur, weil wir all diese Sehenswürdigkeiten nicht mehr besichtigen können, sondern auch, weil den USA ein wahres Unheil bevorsteht. All diese Menschen tun uns unendlich leid. Im Augenblick wissen wir nur eins. Wir wollen erst einmal San Francisco besichtigen, ohne Alcatraz, versteht sich. Was wir tun werden? Eins ums Andere. Tom hat in der Zwischenzeit recherchiert, dass nicht all unsere Ziele als Nationalparks definiert sind. Einige sind von Navajo-Indianern betrieben oder gehören den Indianern sogar, andere sind State Parks.
Fazit: Shit happens, glücklicherweise sind wir jedoch in der Lage, jederzeit unsere Fähre zu buchen und das Land zu verlassen. Die Amerikaner jedoch, sie müssen mit diesem bescheuerten und kindischen Hickhack der Politiker leben. Den letzten Teil meiner Ausführungen hat mein Tom just zensiert. Falls ich doch wieder mit Politikern zusammen arbeiten müsste, wäre mein Kommentar nicht wirklich hilfreich, meint er ;-)! Hahahaha!

1 Kommentar:

  1. nach 17 jahren gibt es wieder einen government shutdown und genau zu dieser zeit weilt ihr beide in den USA.was soll man dazu sagen? ich hoffe sehr, dass ihr euch wieder etwas beruhigt, dass ihr trotz allem noch viele sehenswürdigkeiten besichtigen könnt und vor allem, dass euch nichts schlimmes passiert!

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