Mittwoch, 17. Juli 2013

Tom, Meister aller Feuer

Einleitung
Feuermeister
Tom entfacht nicht bloss das Feuer in meinem Herzen, sondern eigentlich alle Feuer. Er ist ein wahrer Meister darin. Selbst wenn das Holz noch so nass ist, mit viel Fingerspitzengefühl und der nötigen Geduld entzündet er ein wunderbares und wärmendes Feuer. Tom liebt Feuer. Selbst ich habe diese Liebe zum Feuer entdeckt, durch Tom natürlich. Wenn Frau mit einem Outdoor-Liebhaber unterwegs ist, MUSS sie selber ein Feuer entfachen können. Es könnte ja mal sein, dass der Outdoor-Liebhaber verletzt ist und nicht in der Lage ist für die Frau zu sorgen. Ich kann von mir selbst behaupten, dass ich seit 2006 das Anfänger-Diplom, sozusagen das „Fröschli-Abzeichen“ in der Tasche habe. Dank Tom. Seine Methoden sind so einzigartig, dass selbst richtige Kanadier stauen, wie unsere Feuer selbst bei strömenden Regen brennen. Tom selbst verspottet hingegen die Kanadier, die vielfach das ganze Bundle auf einmal ins Feuer werfen, um sich dann zu wundern, weshalb wohl der ganze Campground mit Rauch eingenebelt ist.

Phase 1 – Das Zerkleinern der Scheiter
Tom macht wunderbare Scheiter mit seiner krass geschliffenen Axt. Nicht bloss eine Grösse, sondern drei. Diese werden dann entsprechend gestapelt.

Phase 2 – Aufrichtung
Die kleinsten Scheiter stapelt Tom dann zu einem kleinen Kunstwerk in der Feuerstelle. Er favorisiert dabei zwei Varianten. Da gibt es das „Hinski-Füür“. Die Scheiter werden wie zu einem Tipi drapiert. Dann gibt es das „Bigeli-Füür“, wobei die Scheiter wie beim Blockhausbau gestapelt werden.

Phase 3 – Warten und beobachten
Bis das Feuer richtig brennt heisst es nun abwarten. Die beliebteste Frage von Tom ist in jener Phase „hei mer ne ächt?“ Ich frage hier nicht nach. Ich weiss, dass Tom weiss, dass es „das Feuer“ heisst. Wen er also mit dieser Frage meint, bleibt ungewiss.

Phase 4 – Geniessen
Das Feuer geniessen kann Tom, indem er das Feuer beobachtet. Wenn das Holz also brennt, er lässt dieses wohl kaum eine Sekunde aus den Augen. Selten sitzt er länger in seinem Stuhl oder liegt auf einer Decke. Solange ich Tom kenne, er hat noch nie ein Feuer verloren. Mit seinem „Füürstäcke“ (der wurde in Saskatchewan eingeweiht) ist er immer daran, die Scheiter zu „tischele“. Ohne „tischele“ geht gar nichts, bevor neue Scheiter ins Feuer gelegt werden.

Phase 5 – Beverly Hills
Diese Phase haben wir beide von Rolf und Bea in Argentinien übernommen. Das Beobachten der Glut. Sozusagen ein lustiges Spiel, auch für Kinder, sollten diese zu so später Stunde noch am Feuer höcklen. Für Tom ist es aber auch in dieser Phase sehr wichtig, dass auch hier noch eventuelle Holzstücke zurechtgelegt werden, so dass am Morgen nur noch Asche im Feuerkorb liegt. Viel zu oft hat er darüber gespottet, wenn Kanadier ihr Feuer nicht richtig „beendet“ haben.

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