Nicht zu wunderbare Erinnerungen
haben wir an die Stadt im Yukon. Okay, fairerweise muss man dazu sagen, dass
wir damals der Stadt erst im Herbst einen Besuch abstatteten. Leer und einsam
waren die Strassen, nur einige armselige Gestalten, gezeichnet von jahrelangem
Alkoholmissbrauch, darunter viele Ureinwohner, lungerten herum und bettelten um
Geld, damit sie ihre Identifikationsprobleme erneut in einem Schnaps ertränken
konnten. Erstaunt sind wir deshalb umso mehr, dass sich die Stadt recht
entwickelt hat. Die Broschüre aus dem Visitor Centre macht Werbung, wie die
Stadt innert 24 Stunden erkundet werden kann. Unser Plan steht jedoch bereits
fest. E-Mails checken, Kochrezepte downloaden, Preisvergleiche betreffend Pneus
machen, Eltern skypen, ev. Blog aktualisieren, kurz mal mit Freunden
whatsapplen… aber oje, der gut hergerichtete Campground verspricht in Sachen
Wi-Fi wieder mal zu viel. Für all die erwähnten Aufgaben benötigen wir bereits
ca. 4 Stunden. Da braucht das verwöhnte Schweizerlein viel Geduld und Ausdauer.
Uns bleiben 18 Stunden, davon benötigen wir unsere 11 Stunden Schlaf, vor allem
Faultier Conny, macht 7 Stunden. 2 Stunden S.S. Klondike-Besichtigung und der
Rest der verbleibenden 5 Stunden verbringen wir damit, einen tollen, neuen Pneu
zu kaufen, welcher 1 Stunde später fixfertig parat ist. Eine weitere Stunde später spazieren wir, dank
dem engagierten Ian mit dem richtigen Motorenöl aus dem Laden. 1 Stunde
verbringen wir im Walmart, 1 Stunde im Coast Mountain Sports, von Michi
empfohlen (by the way, wir haben den Dutch Oven und Ben’s, das ultimative Gift
gegen Mücken) und zu guter Letzt müssen wir unseren Essens- und Trinkvorrat
auffrischen, wobei der Kauf alkoholischer Getränke keinerlei Schwierigkeiten
bereitet, obwohl die Menschen im Liquor Store Schlange stehen, dafür sind
sämtliche Wassertanks und auch die Regale gähnend leer. Mit Glück finden wir
jedoch noch 12 1.5-Liter-Flaschen. Ach ja, und die übrigen 2 Stunden haben wir
mit netten Leuten geplaudert, natürlich haben wir erneut Ralf und Mervi getroffen, die nun aber direkten Weges auf
den Dempster wollen (Ralf meinte, dass das Wetter in den nächsten Tagen toll
sein würde). Wir sind uns jedoch sicher, dass wir die beiden irgendwann auf
unserer Reise erneut antreffen werden. Weiter haben wir Dieter und Astrid
getroffen, mit den beiden blieb nur ein kurzes Schwätzchen, trotzdem wurden
E-Mail-Adressen ausgetauscht, da die Sympathie stimmte.
Whitehorse, wir kommen noch einmal
zurück. Vielleicht können wir ja dann deine Sehenswürdigkeiten in 24 Stunden
erkunden, minus 2 Stunden S. S. Klondike, die wir ja bereits besichtigt haben.
Dafür werden wir eventuell 2 Stunden in den 45 Grad heissen Takhini Hot Springs
verbringen.
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