Montag, 29. Juli 2013
DTH
Herzlichen Dank all jenen, die mir so nette Videos und Bildli vom Konzert geschickt haben. So wie es aussieht, habt ihr Campino in vollen Zügen genossen! Ich mag es euch gönnen. Am nächsten Konzert bin ich garantiert auch wieder mit dabei! Härzlechscht Conny
27. – 30. Juli 2013 - Sprachlos
Toms Lieblingsschild |
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26. Juli 2013 – die Strasse zum Gold
Diesen Teil des Klondike Highways (Fotos)
haben wir bisher noch nicht gekannt. Unbewohntes Land, grosse Flüsse und Seen,
riesige Fichtenwälder. Ursprüngliche Yukon-Landschaft, so haben auch die stampeders die Landschaft zu jener Zeit
vorgefunden. Das Montague House war eines der fünf Rast –und
Übernachtungshäuser entlang des Dawson Trails. Die 320 km lange
Postkutschenreise dauerte damals knappe sechs Tage. Vor allem im Winter wurde
diese Art der Fortbewegung genutzt. Nach Carmacks fällt der Blick auf die Five
Finger Rapids. Durch diese engen Kanäle mitten im Yukon-River mussten auch die
Dampfer. Ein Trail mit vielen, vielen Treppen führt bis zu einer grandiosen
Plattform.
Unsere Fahrt geht weiter durch den
Drunken forest. Der Highway ist von Schwarzfichten und Papierbirken gesäumt,
diese beiden Baumarten wachsen in schlecht entwässerten Böden. Es herrscht
Dauerfrost. Sobald die Erde auftaut, lehnen sich die Bäume in verschiedene
Richtungen und machen den Anschein, „betrunken“ zu sein. In Stewart Crossing
biegen wir auf den Silver Trail (Highway 11). In der Moose Calving Key Habitat
Area hoffen wir natürlich, endlich einen riesigen Elchbullen zu Gesicht zu
bekommen. In diesem Gebiet ist das Jagen untersagt, so dass die Elchmütter in
Ruhe ihre Jungen aufziehen können. Prächtige Voraussetzungen also. Wie immer
sehen wir jedoch keine Elche trotz später Stunde und prächtigem Wetter, dafür
jagt uns das Schnauben eines Tieres (was immer es auch war, es war
sehrrrrrrrrrrrr gross) unterhalb eines Steilhanges einen riesigen Schrecken
ein.
Den Five Mile Lakes Campground
liegt an einem wunderbaren See, wir treffen jedoch auf unsaubere Feuerstelle,
einen kompletten Abfallsack können wir mit all den Überresten unserer Vorgänger
füllen. Kein Wunder, dass die Behörden explizit darauf hinweisen, dass der
Platz viel Besuch von Bären kriegt. Am Morgen lassen wir es gemütlich angehen,
nachdem wir den Regen hören. Nach erneut 11 Stunden Schlaf krieche auch ich aus
dem Bett. Tom ist bereits daran, den Brotteig zu machen, schliesslich wollen
wir heute den Dutch oven ausprobieren. Bei strömenden Regen backt Tom ein
herrliches Brot, welches wir nun mit einem Fondue geniessen. Juhui.
Whitehorse – eine Stadt in 24 Stunden entdecken
Nicht zu wunderbare Erinnerungen
haben wir an die Stadt im Yukon. Okay, fairerweise muss man dazu sagen, dass
wir damals der Stadt erst im Herbst einen Besuch abstatteten. Leer und einsam
waren die Strassen, nur einige armselige Gestalten, gezeichnet von jahrelangem
Alkoholmissbrauch, darunter viele Ureinwohner, lungerten herum und bettelten um
Geld, damit sie ihre Identifikationsprobleme erneut in einem Schnaps ertränken
konnten. Erstaunt sind wir deshalb umso mehr, dass sich die Stadt recht
entwickelt hat. Die Broschüre aus dem Visitor Centre macht Werbung, wie die
Stadt innert 24 Stunden erkundet werden kann. Unser Plan steht jedoch bereits
fest. E-Mails checken, Kochrezepte downloaden, Preisvergleiche betreffend Pneus
machen, Eltern skypen, ev. Blog aktualisieren, kurz mal mit Freunden
whatsapplen… aber oje, der gut hergerichtete Campground verspricht in Sachen
Wi-Fi wieder mal zu viel. Für all die erwähnten Aufgaben benötigen wir bereits
ca. 4 Stunden. Da braucht das verwöhnte Schweizerlein viel Geduld und Ausdauer.
Uns bleiben 18 Stunden, davon benötigen wir unsere 11 Stunden Schlaf, vor allem
Faultier Conny, macht 7 Stunden. 2 Stunden S.S. Klondike-Besichtigung und der
Rest der verbleibenden 5 Stunden verbringen wir damit, einen tollen, neuen Pneu
zu kaufen, welcher 1 Stunde später fixfertig parat ist. Eine weitere Stunde später spazieren wir, dank
dem engagierten Ian mit dem richtigen Motorenöl aus dem Laden. 1 Stunde
verbringen wir im Walmart, 1 Stunde im Coast Mountain Sports, von Michi
empfohlen (by the way, wir haben den Dutch Oven und Ben’s, das ultimative Gift
gegen Mücken) und zu guter Letzt müssen wir unseren Essens- und Trinkvorrat
auffrischen, wobei der Kauf alkoholischer Getränke keinerlei Schwierigkeiten
bereitet, obwohl die Menschen im Liquor Store Schlange stehen, dafür sind
sämtliche Wassertanks und auch die Regale gähnend leer. Mit Glück finden wir
jedoch noch 12 1.5-Liter-Flaschen. Ach ja, und die übrigen 2 Stunden haben wir
mit netten Leuten geplaudert, natürlich haben wir erneut Ralf und Mervi getroffen, die nun aber direkten Weges auf
den Dempster wollen (Ralf meinte, dass das Wetter in den nächsten Tagen toll
sein würde). Wir sind uns jedoch sicher, dass wir die beiden irgendwann auf
unserer Reise erneut antreffen werden. Weiter haben wir Dieter und Astrid
getroffen, mit den beiden blieb nur ein kurzes Schwätzchen, trotzdem wurden
E-Mail-Adressen ausgetauscht, da die Sympathie stimmte.
Whitehorse, wir kommen noch einmal
zurück. Vielleicht können wir ja dann deine Sehenswürdigkeiten in 24 Stunden
erkunden, minus 2 Stunden S. S. Klondike, die wir ja bereits besichtigt haben.
Dafür werden wir eventuell 2 Stunden in den 45 Grad heissen Takhini Hot Springs
verbringen.
Montag, 22. Juli 2013 – Honeymoon Lake der besonderen Art
Atlin (siehe Fotos), manche lieben die Stadt,
andere finden sie zum Kotzen. Atlin, eine Stadt am Ende der Strasse. Rund 200
km von der nächsten grossen Stadt entfernt. Der Blick auf den Atlin Lake und
seine umliegenden Berge ist bei gutem Wetter irrsinnig, bei schlechtem Wetter
liegt die Stadt grau und einsam am Rand der Welt. Obwohl uns Ralf und Mervi den
Campingplatz mitten in Atlin empfohlen haben, steht für uns fest, dass wir an
die Warm Springs fahren wollen. Die Quellen liegen ungefähr 25 km ausserhalb
Atlin. Wir hoffen natürlich, dass wir die Warmwasserquelle ganz für uns alleine
haben. Unser Wunsch geht in Erfüllung. Sofort stürzen wir ins 25 Grad warme
Wasser. Bei einer Aussentemperatur von 10 Grad einfach herrlich. Natürlich
besuchen noch etliche Leute den speziellen Ort. Als jedoch gegen 22 Uhr die
letzte Gruppe junger Leute den Platz verlässt, hüpfe ich, wie ich erschaffen
wurde ins Becken, um für ein aussergewöhnliches Naturfoto zu posieren. Die
Aktion dauert nicht wirklich lange. Tom ruft mir plötzlich zu, dass er ein Auto
höre. Nackt und tropfend verschwinde ich in unserem Häuschen, vor lauter Lachen
kann ich kaum noch atmen. Tom muss den ganzen Abend immer wieder über die
Situation schmunzeln, wenn er vom Sofa aufs Wasser schaut. Ich selber werde
mich vorerst hüten, mich noch einmal in eine so brenzlige Situation zu begeben!
Dienstag, 23. Juli 2013
Samstag, 20. Juli 2013 - my Road calls me, lures me. West, east, south and north…
Inzwischen ist der Pneu geflickt
und wir erleben das bisher heftigste Gewitter am Teslin Lake. Unsere Entscheidung,
auf dem Alaska Highway Richtung Whitehorse ist uns nicht schwer gefallen, der
reparierte Pneu hat nämlich über Nacht etwas Luft verloren. So können wir
natürlich keine Risiken eingehen. Trotzdem machen wir den Abstecher Richtung
Atlin, obwohl dieser erst bei unserer Rückreise geplant ist. Auf einer Rest
Area, kurz nach Jacks Corner, treffen wir erneut auf Ralf und Mervi, die mit
ihrem riesigen LKW-Camper um die Welt reisen. Die beiden haben das Auto mit uns
in Hamburg verschifft. Ein wunderbares Käffchen in ihrem selbst ausgestatteten
Camper und die Stunden vergehen wie im Flug.
For sale
Wer bei uns etwas zu verkaufen hat,
hängt beispielsweise ein Inserat im Coop auf, verhöckert das Verkaufsobjekt in
e-bay oder gibt ein Annonce in der Berner Zeitung auf. Nicht so in Kanada.
Donnerstag, 18. Juli 2013 – ei einzegi Sekunde…
Unser Plan, den Robert Campell HW
zu befahren, ist definitiv. Anschliessend wollen wir von Ross River aus die
South Canol Road nach Johnson’s Crossing in der Nähe von Whitehorse fahren. Das
Wetter ist gut, noch gut, die ersten ungefähr 50 Kilometer sind geterrt. Schon
bald nach dem Übergang auf die Gravel Road steht fest, dass der HW in einem
relativ schlechten Zustand ist. Tom jedoch strahlt und Nikan macht die Tour gut
mit. Am Simpson Lake beschliessen wir weiter an den Frances Lake zu fahren.
Plötzlich regnet es in Strömen. Sofort verändert sich auch die Strasse und wird
zu einer schlammigen Angelegenheit. Auch das bereitet Nikan kein Problem. Tom
ist konzentriert und umfährt die heftigen Löcher bis auf eines. Der
Gesichtsausdruck in seinem Gesicht verheisst nichts Gutes. Und kurz darauf höre
ich es… das hässlichste aller Geräusche…Wir haben jedoch keinen schleichenden
Platten, sondern ein richtiges Loch im Reifen. Nur 2 Minuten später ist das
Rad fast leer. Tom macht seine Sache gut, ich halte ihm, so gut ich kann die
vielen Mücken vom Leib. Der Ranger, der kurz darauf anhält und lässig mit einer
Kippe in den Mundwickeln fragt, ob alles okay ist, muss sich natürlich zuerst
über alle technischen Details unseres Wagens erkundigen. Allerdings gibt er uns
dann gute Tipps wegen dem Reifendruck. Tom war sich bereits nach dem Gespräch
mit Michi nicht ganz sicher, ob unser Reifendruck wirklich nicht zu hoch ist.
Als er nämlich Michi erzählte, dass wir 4.3 bar im Reifen hätten, verzog dieser
ziemlich das Gesicht. Allerdings hat Tom vergessen, die entsprechende
Umrechnung in psi zu machen. So waren nicht 4.3 bar im Pneu, sondern lediglich
3.4 bar, also 43 psi. Allerdings, so meint der Ranger, dass es viele gäbe, die
einen Truck-Camper noch mehr pumpen, ganze 60 psi, was wiederum 4 bar ergibt.
Fotos Robert Campell Highway
Mittwoch, 17. Juli 2013 – die Reise geht weiter
Unsere Reise geht weiter, immer
noch sind wir auf dem inzwischen vollständig geterrten Cassiar-Highway (Nr.
37), entlang des Highways hat ein riesiger Waldbrand gewütet, der jedoch unsere
Lieblingspflanze, das Fireweed, besonders in Szene setzt. Diese Pflanze ist übrigens
das Erste, was nach einem Waldbrand wieder wächst. Linkerhand haben wir heute
erneut eine wunderbare Sicht auf die Cassiar Mountains. Herrlich. Bald treffen
wir in Watson Lake ein. Unser erster Gang ist wie immer das Visitor Centre, die
nette Angestellte gibt sich viel Mühe und packt, während wir uns einen
interessanten Film über den Bau des Alaska-Highways anschauen, viel Material
für uns zusammen. Der Spaziergang durch den Sign Post Forest (Schilderwald) ist
ein Muss. Unser Schild ist noch in
Bearbeitung und wird dann erst auf der
Rückfahrt vom Norden in den Süden montiert ;-). Zeitlich sind wir noch nicht
dazu gekommen, unser Schild fertig zu erstellen. Wir haben halt so einen Stress
;-) In Watson Lake treffen wir auf Schweizer. Da sind einerseits die herzige
Familie mit ihrem Sohn Liam aus Grindelwald und die drei Jungs aus Solothurn,
bzw. Bern, die nicht davon zurückschraken, in Dawson City auf dem verfaulten
Zehen aus dem Jahre 1929 herum zu knabbern. Eine Touristenattraktion der etwas
schrägeren Sorte. Montag, 22. Juli 2013
Montag, 22. Juli 2013 – Honeymoon Lake der besonderen Art
Atlin, manche lieben die Stadt,
manche finden sie zum Kotzen. Atlin, eine Stadt am Ende der Strasse. Rund 200
km von der nächsten grossen Stadt entfernt. Der Blick auf den Atlin Lake und
seine umliegenden Berge ist bei gutem Wetter irrsinnig, bei schlechtem Wetter
liegt die Stadt grau und einsam am Rand der Welt. Obwohl uns Ralf und Mervi den
Camping mitten in Atlin empfohlen haben, steht für uns fest, dass wir an die warm springs fahren wollen. Die Quellen liegen ungefähr 25 km ausserhalb Atlin.
Wir hoffen natürlich, dass wir die Warmwasserquelle ganz für uns alleine haben.
Unser Wunsch geht in Erfüllung. Sofort stürzen wir uns ins 25 Grad warme
Wasser. Bei einer Aussentemperatur von 10 Grad einfach herrlich. Natürlich
besuchen noch etliche Leute den speziellen Ort. Als jedoch gegen 22 Uhr die
letzte Gruppe junger Leute den Platz verlässt, hüpfe ich, wie Gott mich
erschaffen hat, ins Becken, um für ein aussergewöhnliches Naturfoto zu
posieren. Die Aktion dauert nicht wirklich lange. Tom ruft mir plötzlich zu,
dass er ein Auto höre. Nackt und tropfend verschwinde ich in unserem Häuschen,
vor lauter Lachen kann ich kaum noch atmen. Tom muss den ganzen Abend immer
wieder über die Situation schmunzeln, wenn er vom Sofa aufs Wasser schaut. Ich
selber werde mich hüten, mich noch einmal in eine so brenzlige Situation zu
begeben!
Mittwoch, 17. Juli 2013
Morgens ist die Welt am Boya Lake in Ordnung (Teil 2) …
Wir sind immer noch am Boya Lake,
am schönsten See auf der Welt. Wenn da bloss die Generatoren nicht wären. Die
Kanadier und Amis kommen mit ihren Cougar, Jay Feather, Bounder, Roadwood und
was der Trailer-Markt sonst noch so hergibt auf den Platz und fühlen sich wie
zuhause. Bereits frühmorgens lassen sie ihre Generatoren auf Hochtouren laufen.
Na klar, ein richtiger Kanadier oder Amerikaner braucht einen zusätzlichen,
freistehenden Kühlschrank, um Bier- und Eisration für einen Monat zu kühlen.
Wenn man den Boya Lake fast für sich alleine hat (wir haben das schon erlebt),
dann hört man die Fische springen, das Holz knistern, die Wölfe heulen, die
Bäume rauschen, das Paddel auf die türkisfarbene Oberfläche klatschen und ab
und an mal eine Axt.
Morgens ist die Welt am Boya Lake in Ordnung (Teil 1) …
…denkt man. Dem ist aber nicht so.
Bereits um 5:15 Uhr fährt das erste Auto los. Die ist ja an und für sich kein
Problem, dass aber kurz darauf der laute und aufdringliche Nachbar (bereits am
Vorabend durch Gestöhne, Geprotze und Gelabere aufgefallen) seinen VW-Bus über
eine Stunde laufen lässt, so was grenzt an riesigen Egoismus oder aber, Tom
behauptet, dem Mann fehle es einfach an Intelligenz. Wie dem auch sei, der ganze
Campground ist früh wach und wir bereits um 7:00 Uhr auf dem See. Herrlich.
Diese Paddelrunde war nicht die Erste, bereits am Vortag haben wir den für uns
wunderschönsten See auf Erden erkundet. Die Parkrangerin hat uns Tipps gegeben,
welche Route wir fahren sollen. Unser Kanu ist schnell parat. Einige Handgriffe
und wir sind bereit. Doch nun werden die Paddel zum ersten Mal zusammengesetzt
und oh Schreck, die Dinger sind wirklich viel zu lang. Dank Toms riesigem
Werkzeugkoffer inkl. Schleifpapier stellt dies aber kein Problem dar. Kurzerhand
schneiden wir die Paddel auf die entsprechende Länge zu, müssen aber dann von
Hand die einzelnen Teile schleifen, damit sie wieder passen. Wir basteln also
an einem Paddel schliesslich ca. 2 Stunden. Was nicht passt, wird eben passend
gemacht, so geht das ;-).
Sonntag, 14. Juli 2013 – RV-Park mit Kinderspielplatz und Pilzen aus Stein?
Weiter geht’s am nächsten Tag auf
dem Cassiar Highway (HW 37). Wir sind entsetzt von den riesigen Strommasten, die
zurzeit aufgestellt werden. Eine riesige Schneise führt entlang des Highways. Schrecklich.
Trotzdem ist die Landschaft entlang des Spatsizi Plateau und des Mount Edziza
wunderschön. Unser Plan für heute, unbedingt am Boya Lake einen tollen Platz zu
ergattern. Dafür nehmen wir sogar in Kauf, in Dease Lake nur kurz anzuhalten
und den Good Lake Lake kaum eines Blickes zu würdigen. Wir düsen auf den Platz,
vor uns ein Motorradfahrer. Dieser überlegt kurz wohin er muss (überlegen heisst verlieren ;-)) wir fahren sofort
rechts, wie es Tom noch im Gedächtnis hat und was dann? Unser Platz existiert
irgendwie nicht mehr!!!! Wie uns Natascha prophezeit hat, wurde ein Kinderspielplatz,
eine Day Use Area und ein Bootsanlegeplatz errichtet. Und wo um Himmels willen?
Genau auf unserem Platz, den wir damals so liebten. Sofort schauen wir die
weiteren Plätze an. Diese wurden scheinbar neu erstellt. Wir finden dann allerdings den allerallerbesten Platz und richten uns mit allem Drum und Dran ein. Hier bleiben wir und
werden paddeln (dazu dann noch später mehr) und bleiben und bleiben, sozusagen wollen wir hier Ferien in den Ferien machen.
Stewart-Hyder – Fishcreek ohne Fische
Bei der Meziadin Junction machen
wir erneut einen Abstecher (27 km) nach Stewart. Der Bear Glacier ist
einigermassen zu sehen. Sofort machen wir einen Fotostopp. Im Visitor Centre
lassen wir uns die Broschüre Self-Guided-Tour aushändigen. Trotz Nebel und Regen
empfiehlt uns die Angestellte dennoch, an den Salmon Glacier zu fahren.
Eventuell sei ja das Wetter oben besser. Wir werden sehen. Die Strasse bis
zum Fishcreek ist geterrt, sogar die Parkplätze sind inzwischen geterrt und
brav mit Markierungen versehen. Es ist noch nichts los. Eine Statistik im
Aushang besagt, dass die Lachse eher erst Mitte, bzw. Ende Juli den Creek
erreichen. Wie wir uns bereits gedacht haben, sind wir zu früh, um die
Fressorgien der Bären zu beobachten. Wir fahren also weiter auf der Gravel-Road
und staunen über den riesigen Trailer, bzw. Bus, der zum Glacier fahren will.
Es wird jedoch klar davon abgeraten, dass solche Fahrzeuge diese ruppige und
kurvenreiche Strasse befahren sollten. Aber eben, manche Leuten können es
einfach nicht lassen. Tom findet diese Strasse natürlich toll, auch das
dreckige Auto nimmt er in Kauf. Schliesslich ist er gnadenlos enttäuscht
darüber, dass der Cassiar Highway inzwischen vollständig geterrt ist. Vom
Salmon Glacier ist nur der untere Teil zu sehen. Der Rest bleibt im Nebel
versteckt. Wir sind geduldig, doch unser Warten wird nicht belohnt. Auf dem Rainey
Creek Campground treffen wir Michi und Natascha aus Luzern. Eigentlich wollten wir nur
kurz unter die Dusche hüpfen, auf dem Rückweg sind wir dann aber bei diesem tollen Päärli
schlicht und einfach hängengeblieben. Stundenlang sind wir am Fachsimpeln und Diskutieren. Die
beiden sind seit März unterwegs, waren schon in Alaska und sind nun auf
dem Weg Richtung Süden, sehr südlich, bis nach Argentinien ist der Plan. Wir
sind auf alle Fälle immer in Gedanken bei euch beiden. Es hat sehr viel Spass
mit euch gemacht und dank der späten Abreise am vergangenen Samstag (15:30 anstelle der geplanten
11:00 Uhr) haben wir auf dem Cassiar just noch drei Bären entdeckt ;-). Wir hoffen,
dass ihr beim Fish Creek trotz der fehlenden Lachse doch noch einige Bären sehen konntet. Und überhaupt, es war super toll, euch kennen zu lernen. Gäu, Michi,
mir machet das scho guet ;-). Löht öich eifach geng lah triebe, eifach lah triebe. Mehr zur
Reise von Michi und Natascha unter www.triibguet.ch.
Uns treibt es an die Sonne. Tom ist
optimistisch und will heute unbedingt noch einen Sonnenstrahl sehen. Am Kinaskan Lake
wird er belohnt. Herrlicher Sonnenschein, dazwischen Regen, wunderbar.
Fotos Stewart-Hyder
Fotos Stewart-Hyder
Tom, Meister aller Feuer
Einleitung
Feuermeister |
Phase
1 – Das Zerkleinern der Scheiter
Tom macht wunderbare Scheiter mit
seiner krass geschliffenen Axt. Nicht bloss eine Grösse, sondern drei. Diese
werden dann entsprechend gestapelt.
Phase
2 – Aufrichtung
Die kleinsten Scheiter stapelt Tom
dann zu einem kleinen Kunstwerk in der Feuerstelle. Er favorisiert dabei zwei
Varianten. Da gibt es das „Hinski-Füür“. Die Scheiter werden wie zu einem Tipi
drapiert. Dann gibt es das „Bigeli-Füür“, wobei die Scheiter wie beim
Blockhausbau gestapelt werden.
Phase
3 – Warten und beobachten
Bis das Feuer richtig brennt heisst
es nun abwarten. Die beliebteste Frage von Tom ist in jener Phase „hei mer ne
ächt?“ Ich frage hier nicht nach. Ich weiss, dass Tom weiss, dass es „das
Feuer“ heisst. Wen er also mit dieser Frage meint, bleibt ungewiss.
Phase
4 – Geniessen
Das Feuer geniessen kann Tom, indem
er das Feuer beobachtet. Wenn das Holz also brennt, er lässt dieses wohl kaum
eine Sekunde aus den Augen. Selten sitzt er länger in seinem Stuhl oder liegt
auf einer Decke. Solange ich Tom kenne, er hat noch nie ein Feuer verloren. Mit
seinem „Füürstäcke“ (der wurde in Saskatchewan eingeweiht) ist er immer daran,
die Scheiter zu „tischele“. Ohne „tischele“ geht gar nichts, bevor neue
Scheiter ins Feuer gelegt werden.
Phase
5 – Beverly Hills
Diese Phase haben wir beide von
Rolf und Bea in Argentinien übernommen. Das Beobachten der Glut. Sozusagen ein
lustiges Spiel, auch für Kinder, sollten diese zu so später Stunde noch am
Feuer höcklen. Für Tom ist es aber auch in dieser Phase sehr wichtig, dass auch
hier noch eventuelle Holzstücke zurechtgelegt werden, so dass am Morgen nur
noch Asche im Feuerkorb liegt. Viel zu oft hat er darüber gespottet, wenn
Kanadier ihr Feuer nicht richtig „beendet“ haben.
Meziadin Lake – Zeit zu relaxen
Die Fahrt durch die Coast
Mountains, entlang des Skeena-Rivers, ist eindrücklich. Stimmungsvoll sind die
nebelverhangenen, dichten Küstenregenwälder und knorrigen Nadelbäume. Wir fahren
von Terrace an den Meziadin Lake. Dort mache ich es mir zuerst im Bett
gemütlich. Es regnet und ist relativ kalt. Auch auf den See raus zu paddeln
macht bei diesem Wind keinen Sinn. Meine erste Handlung, nach der Aufwärmphase
und einem kurzen „Power-Näppchen“, ist das Umsortieren des Kleiderschranks. Die
Sommerkleider werden in die unterste Ecke verstaut, die warmen
Outdoor-Klamotten kommen griffbereit in den oberen Teil. Tom bastelt mit Zelt
und Plachen einen tollen Unterstand mit Windfang. So können wir bei strömenden
Regen draussen am Feuer sitzen. Juhui. Wer‘s glaubt oder nicht? Sogar hier gibt
es Wi-Fi für 5 Dollar. Diane und Marvin, die Hosts des Platzes, sind lustig und
interessiert. Marvin glaubt kaum, dass unser Ranger mit Diesel fährt. Tom muss
sogar die Motorhaube für ihn öffnen ;-).
Ksan – das historische Indianerdorf
Das Village hat sich verändert.
Museum und Klanhäuser natürlich nicht, aber die Gitksan-Indianer waren seit
2006 innovativ und haben einen tollen Campground eröffnet, sogar mit Wi-Fi. Der
ganze Klan hilft mit, während der Onkel im Office sitzt, macht uns der Neffe
mit der neu angeschafften Kafimaschine in der neu gebauten Kafibar einen
herrlichen Kaffee. Der Junge ist noch etwas nervös und entschuldigt sich
mehrfach, dass er die Maschine noch nicht so im Griff hat. Wahrscheinlich sind
wir seine ersten Kunden, der Campground inkl. Bar ist erst seit einigen Wochen
offen. Die Besichtigung des Villages war noch einmal eine Spur interessanter
als im 2006. Michelle, unsere Führerin aus dem Wolf-Klan, anfangs noch etwas
scheu, kommt schliesslich in ihr Element und erzählt uns wunderbare Dinge über
die Klans und deren Lebensgewohnheiten. Die Gitksan-Indianer haben seit jeher
von der fruchtbarsten Küstenregion
Nordwestamerikas profitiert. Wegen des
grossen Reichtums haben die Gitksan-Indianer Siedlungen aufgebaut und mussten
nicht wie die Prärieindianer als Nomanden durchs Land ziehen. Es gibt vier
verschiedene Klans: Adler, Weidenröschen (Fireweed), Wolf und Frosch. Im
Village sind vor allem die Longhouses Fireweed, Wolf und Frosch interessant. Im
Fireweed House ist das ursprüngliche Museum des Stammes untergebracht, auch
viele Kostüme und Masken sind ausgestellt. Im Wolf House werden Festlichkeiten
wie auch das Potlach durchgeführt. Im Frog-House halten sich im Winter bis zu
60 Personen auf, die in diesem Haus eng zusammen leben und arbeiten.
Der Abend lassen wir am Kleanza
Greek ausklingen, Campground-Wart macht hier eine ganze Familie und die Leute
machen ihre Sache gut. Das Firewood liegt ganz speziell da, sogar Anzündhölzer
und Papier liegen auf der Feuerstelle (ganz nach Toms Sinn), als wir nach
unserem Trail auf den Platz zurückkehren.
Bulkley Valley und Ksan
Bulkley Valley und Ksan
Vanderhoof – Hazelton – durchs Bulkley River Valley
Dienstag, 9. Juli 2013
Oje...
... eben die Route gescheckt von unseren Freunden und festgestellt, dass sie uns entgegengefahren oder zumindest an uns vorbeigefahren sind. Tja, hier ist halt nix mit "kurz mal smslen" oder "whatsapp". Schade, hätten gerne mit euch ein paar Marshmallows über dem Feuer gegrillt, verfeinert mit etwas Marple Syrup. Ich bin gerade ziemlich traurig darüber. Ausserdem hätte ich dir Niteli, gerne das ausgeliehene 50000 Meilen Freiheit zum Lesen zurückgeben wollen. Merci jedoch für deine Zeilen, deine hilfreichen Links wegen den Strassen und deinen wunderbaren Fotos. Du hast drei prächtige Jungs dabei, der Grosse scheint uns zwar etwas gar verwildert, ganz in seinem Element. :-) Ihr habt ja wirklich eine krasse Route fahren müssen aufgrund der Strassensperrungen. Bei uns war vieles bereits wieder offen, mehr dann per Mail, wenn es uns noch reicht. Wir sind nun in Hazelton (ganz toller neuer Campground von den Ksan-Indianer) und werden bald die Lage für den Yukon checken. Geniesst Vancouver Island ganz, ganz fest. Mal schauen, ob wir den Long Beach im Herbst noch geniessen können. Wir eventuell eng mit der Zeit. Da müssen wir schon bald "jufle" und das ist so gar nicht unser Stil. In Liebe und in Gedanken immer, immer bei euch. Herzliche Grüsse Conny und Tom
Klatsch – wieder eine – Teil 2
bereits seit längerer Zeit rumliegende Mückennetz schneiden wir nun in zwei Teile und hängen dieses kurzerhand am Eingang unserer Schlafgalerie auf. Ein Resultat, das sich sehen und spüren lässt ;-).
Projekt "Anti-anti-Mücken" |
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